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Bibliografische Informationen
 Vergleich von Kardio-MRT und Endomyokardbiopsie in der Myokarditis-Diagnostik  
 Einleitung



Die Kardio-MRT und die Endomyokardbiopsie repräsentieren derzeit den nichtinvasiven und den invasiven Goldstandard in der Myokarditis-Diagnostik. Ziel der Hauptanalyse war es, die diagnostische Übereinstimmung beider Verfahren in der Myokarditis-Diagnostik zu analysieren. In der Subanalyse untersuchten wir, ob die Durchführung der Endomyokardbiopsie vor der Kardio-MRT zu vermehrten falsch positiven Myokarditis-Diagnosen führt.



Methoden



Wir führten eine retrospektive Datenanalyse durch. In die Hauptanalyse wurden 166 Patient*innen inkludiert, die zwischen 2008 und 2020 innerhalb eines Zeitraumes von max. 30 Tagen an unserer Universitätsklinik Biopsie und MRT erhielten. Für die Subanalyse wurden 147 Patient*innen eingeschlossen, bei denen innerhalb eines Zeitraums von max. 14 Tagen beide Untersuchungen durchgeführt wurden. Unsere Patient*innen wurden in die zwei Gruppen ‚Biopsie vor MRT‘ und ‚MRT vor Biopsie‘ eingeteilt. Wir verglichen die Gruppen hinsichtlich des Auftretens der Lake-Louise-Myokarditis-Kriterien und der Myokarditis-Diagnosen in der MRT und berechneten den positiven prädiktiven Wert (PPV) und den negativen prädiktiven Wert (NPV) für die MRT bezogen auf diagnostizierte Myokarditiden in der Biopsie.



Ergebnisse



In unserer Hauptanalyse wurde bei 119 (72 %) Patient*innen eine Myokarditis in der

Biopsie oder in der MRT diagnostiziert. In den MRT-Befunden wurde bei 61 (37%)

Patient*innen eine Myokarditis diagnostiziert, in den Biopsie-Befunden bei 101 (61 %) Patient*innen eine inflammatorische Kardiomyopathie. Bei 90 (54%) Patienten fand hinsichtlich der Fragestellung, ob eine Myokarditis vorhanden ist eine übereinstimmende Diagnosestellung in Biopsie und MRT statt. In unserer Subanalyse war beim Vergleich der Gruppen ‚Biopsie vor MRT‘ (n=55) und ‚MRT vor Biopsie‘ (n=92) die Häufigkeit des entdeckten nicht-ischämischen LGE (60,0% versus 73,9%, p=0,078) und der Myokardödeme (16,4% vs. 24,4%, p=0,249) nicht signifikant unterschiedlich. In der Gruppe ‚Biopsie vor MRT‘ wurden 92% der Fälle mit MRT-Diagnose Myokarditis in der Biopsie übereinstimmend als Myokarditis diagnostiziert, mit einem NPV und PPV von 42,9% und 92,3%. Im Gegensatz dazu wurden in der Gruppe ‚MRT vor Biopsie‘ nur 60 % der MRT-diagnostizierten Myokarditiden in der Biopsie übereinstimmend diagnostiziert mit einem NPV und PPV von 42,3% und 60,0%.



Conclusio



Wir stellten eine moderate Übereinstimmung von MRT und Endomyokardbiopsie in der Myokarditis-Diagnostik fest. Die Durchführung der Endomyokardbiopsie vor der MRT führte weder zu einer erhöhten Inzidenz von nicht-ischämischem Late-Gadolinium-Enhancement und Myokardödemen noch zu vermehrten falsch-positiven Myokarditis-Diagnosen.  
 Myokarditis; Kardio-MRT; Endomyokardbiopsie  
 
 2024  
   Volltext downloaden
 Kardiologie
 Radiologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Rößler, Philipp Reinhard
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Rainer, Peter; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med. Dr.scient.med.
  Schmid, Johannes; Univ. FA Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.