Medizinische Universität Graz

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Gehe zu

Betreute Abschlussarbeiten

Sprachversion

Deutsch Englisch (Sprache des Volltextes)

Bibliografische Informationen

Titel

Vergleich zwischen echokardiografischer und invasiver Bestimmung des Schweregrades der Aortenstenose

Kurzfassung

Einführung:
Die kalzifizierte Aortenstenose (AS) ist das häufigste erworbene Klappenvitium in Industrieländern. Die Beurteilung und Klassifizierung der AS wird heutzutage in erster Linie mittels der Echokardiografie durchgeführt. Ergänzend werden manchmal zur Charakterisierung dieser Patient*innen invasive hämodynamische Analysen bei Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt. Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die AS mittels invasiver hämodynamischer und echokardiografischer Parameter zu klassifizieren und diese miteinander zu vergleichen.

Methoden:
In dieser retrospektiven Datenanalyse wurden Patient*innen mit hochgradiger AS untersucht, die zwischen Mai 2007 und Dezember 2019 an der Universitätsklinik Graz, Abteilung für Kardiologie, eine Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) erhielten. Die Patient*innen wurden hinsichtlich der Bevölkerungsdemografie, Komorbiditäten, Medikation, laborchemischen Parameter sowie echokardiografischen und invasiven hämodynamischen Parameter analysiert. Alle Patient*innen, die die Einschlusskriterien erfüllten, wurden anhand von echokardiografischen und invasiven hämodynamischen Parametern jeweils in milde, moderate und schwere AS bzw. in die nicht-klassischen Subtypen „high-gradient“ (HG), „low-flow, low-gradient“ (LF/LG) und „normal-flow, low-gradient“ (NF/LG) AS eingeteilt und miteinander verglichen.

Ergebnisse:
Von 1156 Patient*innen erfüllten nur 275 die Einschlusskriterien, d. h. es lagen sowohl echokardiografische als auch alle notwendigen invasiven Parameter vor. 61,1% (168/275) der mit den beiden Messmethoden ermittelten Klassifikationen stimmten überein. 15,3% (42/275) der echokardiografisch ermittelten HG AS wurden bei der Katheteruntersuchung als LF/LG oder NF/LG AS identifiziert. Umgekehrt wurden 5,1% (14/275) der Patient*innen, die bei der Herzkatheteruntersuchung als HG AS klassifiziert wurden, echokardiografisch als LF/LG oder NF/LG AS identifiziert. Bei den milden und moderaten AS gab es keine Übereinstimmung zwischen den beiden Messmethoden.

Schlussfolgerung:
In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass die Inkonsistenz zwischen Echokardiografie und Herzkatheteruntersuchung sowohl die milden und moderaten AS als auch die nicht-klassischen AS-Subtypen (HG, LF/LG und NF/LG AS) betrafen.
Beide Untersuchungsmethoden sind wichtige Diagnostika zur Beurteilung des AS-Schweregrades und können sich ergänzen. Die finale Beurteilung integriert auch das klinische Bild der Patient*innen sowie die zusätzlich erforderlichen diagnostischen Tests und muss bei der Festlegung des individuellen Therapieplans sowie der Indikation zum Klappenersatz berücksichtigt werden.

Schlagwörter

Aortenklappenstenose, TAVI, Echokardiografie, Herzkatheter

Anzahl Seiten

Publikationsjahr

2022

Volltext

Volltext downloaden