| Die Peripartale Kardiomyopathie (PPCM) ist eine seltene, aber potentiell lebensbedrohliche Erkrankung, deren Ätiologie bis dato unbekannt ist. Da aktuell noch keine Prävalenz für die PPCM in der Steiermark existiert, lautet das Ziel dieser Diplomarbeit eine solche in Bezug auf die Lebendgeburten zu beschreiben und weiter den Phänotyp der raren Erkrankung zu charakterisieren. Eine KAGes-weite Suche vom 01.01.2001 bis 23.10.2018 ergab sechszehn (n = 16) Patientinnen, welche im peripartalen Zeitraum Symptome kardialer Natur aufwiesen und/oder mit PPCM, DCM oder anderen CM-Formen diagnostiziert wurden. Nach sorgfältiger Exklusion ungeeigneter Patienten und Inklusion zwei weiterer valider PPCM Fälle, welche außerhalb des Suchzeitraums lagen, waren elf (n = 12) für eine retrospektive Analyse geeignet. Im weiteren Verlauf wurde eine deskriptive Statistik mit Hilfe von Programmen wie SPSS und Microsoft Excel angewandt. Ein Großteil der Variablen waren Quantitative, welche später als Mittelwert inklusive Standardabweichung dargestellt wurden, kategorische Variablen wurden hingegen als Häufigkeiten und Prozentzahlen angeführt. Danach wurden die Resultate analysiert, interpretiert und mit aktuellen internationalen Daten verglichen. Mit einer periodischen Prävalenz von in etwa 0.006% (entspricht einem Fall pro 16 667 Lebendgeburten) ist die PPCM, verglichen mit internationalen Daten, sehr selten in der Steiermark. Limitationen von retrospektiven Analysen tragen zu einer wahrscheinlich hohen Dunkelziffer bei und unterschätzen vermutlich die tatsächliche Prävalenz. Die PPCM präsentiert sich zumeist mit Dyspnoe, Beinödemen, Husten, Abgeschlagenheit und/oder Orthopnoe und zeigt von milden bis schwerwiegend akute Verlaufsformen, ein breites Spektrum an klinischer Charakteristik. Weiter Untersuchungen zeigen hierbei häufig sowohl eine reduzierte Ejektionsfraktion und einen dilatierten linken Ventrikel als auch Pleura- und Perikardergüsse. Laborparameter sind wichtig, um eine PPCM auszuschließen und deren Prognose zu bestimmen, dürfen jedoch um die Erkrankung zu diagnostizieren, niemals alleine verwendet werden. Wegen des variablen Erscheinungsbilds verlangt auch das Management der PPCM interdisziplinäre Expertise. In Zukunft könnten bessere Screening Verfahren, genauso wie eine spezifische Therapie dazu beitragen, potentiell fatale Krankheitsverläufe abzuwenden. |