| Einführung
Da TAVI in ganz Europa an Beliebtheit gewinnt wird sie in letzter Zeit nicht nur bei Hochrisikopatientinnen und Patienten, sondern auch bei Menschen welche ein mittleres Risiko aufweisen eingesetzt, weswegen die Dringlichkeit besteht neue diagnostische Werkzeuge zu erforschen, um eine individuelle Risikostratifizierung zu kreieren. Das Ziel ist es einen hämodynamischen Parameter zu finden, welcher das Potenzial beinhält einen prädiktiven Wert in Bezug auf die 1-Jahres Mortalität zu repräsentieren.
Methoden
In einer retrospektiven Studie wurden die Daten von 554 Probandinnen und Probanden, die einer TAVI unterzogen wurden überprüft und in Bezug auf Bevölkerungsdemographie, Komorbiditäten und hämodynamische Parameter deskriptiv und mittels Regressionsanalysen statistisch aufgearbeitet. 375 Probandinnen und Probanden erfüllten die notwendigen Einschlusskriterien um in einem multivariablen COX-Regressionsmodell untersucht zu werden, welches sich auf die Signifikanz der hämodynamischen Parameter und der 1-Jahres Mortalität bezieht.
Ergebnisse
Die 1-Jahres Mortalität der gesamten Studienpopulation betrug 11.6 %. Die univariablen, mittels COX-Regression analysierten hämodynamischen Werte zeigten eine statistische Signifikanz des aortalen Mitteldruckgradienten (p = 0,005), des diastolischen Lungenarteriendrucks (p = 0,029), sowie des rechten Vorhofdrucks (p = 0,002). Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (p < 0,001), chronisch obstruktive Lungenerkrankung (p = 0,028), glomeruläre Filtrationsrate (p = 0,037) sowie der rechte Vorhofdruck (p = 0,007) zeigten in der univariablen Analyse sowie in der multivariablen Analyse signifikante Resultate.
Schlussfolgerung
Insgesamt konnte diese Studie einen signifikanten Zusammenhang zwischen einem erhöhten rechten Vorhofdruck und erhöhter 1-Jahres Mortalität nach TAVI nachweisen. Daher könnte der rechte Vorhofdruck als prädiktiver Wert bei TAVI dienen. In Anbetracht der Limitationen der Studie muss jedoch die Genauigkeit der Messung selbst, sowie die Tatsache, dass sie die erste Studie ist welche dieses Ergebnis erzielt, berücksichtigt werden. Die Rechtsherzkatheterisierung und die dabei erhobenen pulmonalen Drücke konnten keine weiteren signifikanten Ergebnisse in Bezug auf das Überleben liefern. Die Ergebnisse jedoch stimmen teilweise mit statistisch signifikanten Resultaten aus anderen Studien überein und bestätigen, dass die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, periphere arterielle Verschlusskrankheit sowie die Nierenfunktionen als Prädiktor für die 1-Jahres Mortalität fungieren. Allerdings müssen weitere Forschungsarbeiten durchgeführt werden um festzustellen, ob der rechte Vorhofdruck auch in anderen TAVI-Populationen als prädikativer Wert genutzt werden kann.
|
