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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Assoziation von Trastuzumab (Herceptin)-induzierter Kardiotoxizität mit Begleiterkrankungen und Pharmakotherapie bei Brustkrebspatientinnen  
 Einleitung:
Brustkrebs ist die weltweit häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In ca. 20% der Fälle liegt eine HER2-Überexprimierung vor, welche ursprünglich mit einer schlechteren Prognose assoziiert war. Heutzutage steht mit dem monoklonalen Antikörper Trastuzumab eine wirkungsvolle Therapie zu Verfügung, deren Einsatz jedoch in vielen Fällen durch das Auftreten kardiotoxischer Nebenwirkungen limitiert ist. Obwohl einige Risikofaktoren bekannt sind, gibt es keinen Konsens über die Wirksamkeit kardioprotektiver Medikation zur Prävention der kardialen Dysfunktion. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über das Auftreten von Kardiotoxizität bei einer Patientengruppe am LKH Graz zu geben sowie Vorerkrankungen und Begleitmedikation in dieser Kohorte und deren möglichen Zusammenhang mit Kardiotoxizität zu analysieren.

Material und Methoden:
Bei der Studie handelt es sich um eine monozentrische retrospektive Studie. Eingeschlossen wurden 202 Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom, welche zwischen 2004 und 2016 eine Therapie mit Trastuzumab an der Klinik für Onkologie am LKH Graz begannen. Erhobene Daten wurden mittels deskriptiver Statistik ausgewertet und graphisch dargestellt. Anhand des Auftretens von Kardiotoxizität wurden zwei Gruppen gebildet, welche mittels induktiver Statistik verglichen wurden.

Ergebnisse:
Kardiotoxische Nebenwirkungen führten zu einem Therapieabbruch in 11.9% der Fälle. Ein relevanter LVEF-Abfall konnte bei 12.4% der Patienten festgestellt werden. Diese Patienten hatten signifikant höhere Werte für linksventrikuläre end-diastolische Dimensionen zu Therapiebeginn und hatten signifikant häufiger ACE-Hemmer als Begleitmedikation. In der Gruppe mit Kardiotoxizität konnten ein höheres Alter, ein höherer BMI und eine niedrigere LVEF zu Therapiebeginn beobachtet werden, diese Ergebnisse waren jedoch nicht signifikant. Arterielle Hypertension war häufiger in der Gruppe mit Kardiotoxizität zu beobachten, wohingegen Rauchen dort seltener beobachtet wurde und sich die Raten für Diabetes mellitus und Hypercholesterinämie in beiden Gruppen glichen. Weiters konnten eine erhöhte Rate an Calciumantagonisten, sowie erniedrigte Raten von Statinen und Spironolacton in der Gruppe mit Kardiotoxizität beobachtet werden. Kein relevanter Unterschied bestand bezüglich Sartanen, Betablockern, anderen Diuretika, Diabetesmedikation und Nitraten. Keine dieser Beobachtungen bezüglich der Begleitmedikation und Begleiterkrankungen war jedoch statistisch signifikant.

Zusammenfassung:
Patienten mit Kardiotoxizität zeigten höhere links-ventrikuläre end-diastolische Dimensionen zu Therapiebeginn sowie eine höhere Rate an Begleitmedikation mit ACE-Hemmern. Unterschiede zwischen beiden Gruppen bezüglich Alter, BMI, der Ausgangs-LVEF sowie der Rate an weiteren Risikofaktoren und Begleitmedikation waren statistisch nicht signifikant.
 
 Kardiotoxizität; Trastuzumab; Anthrazykline; Brustkrebs; Pharmakotherapie; kardiovaskular  
 
 2018  
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 Biochemie
 Kardiologie
 Onkologie
 Pharmakologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Firla, Saskia Fiona
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Rainer, Peter; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.D.Med.Sci
  Pichler, Martin; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.