Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Autismus Spektrum Störung: Erste Anzeichen und deren Bedeutung  
 Zusammenfassung
Hintergrund: Autismus-Spektrum-Störung (ASS) ist eine neurologische Entwicklungsstörung, deren Hauptsymptome sich als Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktion, der verbalen und non-verbalen Kommunikation sowie in begrenzten, repetitiven und stereotypen Verhaltensmustern zeigen. ASS wird kaum vor dem dritten Lebensjahr diagnostiziert, doch wird angenommen, dass frühzeitige Intervention den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen kann und damit von zentraler Bedeutung ist.
Zielsetzung: Das Ziel dieser Studie war herauszufinden, ob es Unterschiede gibt zwischen Kindern mit ASS, Kindern mit transientem autistischem Verhalten (Transient Autistic Behaviour, TAB) und sich normal entwickelnden Kindern (TD, „typical developing“) hinsichtlich ihrer Fähigkeit auf das Rufen des eigenen Names („response to name“) zu reagieren. Unsere Hypothese war es, dass Kinder mit ASS seltener, als sich normal entwickelnde Kinder, auf das Rufen ihres Namens reagieren.
Methode: Die Studie wurde mit Hilfe von retrospektiver Videoanalyse privater Familienvideos durchgeführt; diese Filmsequenzen von den Probanden wurden in deren Alter von 9 bis 24 Monaten aufgenommen. Dabei wurde verglichen, wie oft Kinder mit ASS, TAB oder TD auf den Ruf ihres Namens reagierten. Zusätzlich wurden die möglichen Reaktionen auf den Ruf des Namens (‚name call‘) definiert.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder mit ASS und TAB im Alter von 9 bis 12 Monate in 45% der Fälle positiv auf das Rufen reagierten, wohingegen TD- Kinder in dieser Alterskategorie zu 64% reagierten. Im Alter von 13 bis 18 Monate reagierten Kinder mit ASS zu 52%, mit TAB zu 44% und TD zu 30%. Mit 19 bis 24 Monaten reagierten Kinder mit ASS auf das Rufen zu 18%, Kinder mit TAB zu 39% und TD-Kinder zu 65%. Die Mehrheit der untersuchten Kinder aus allen Gruppen und Alterklassen reagierten mit Augenkontakt auf das Rufen ihrer Bezugspersonen. Zusätzlich wurde in diesen Untersuchungen deutlich, dass Kinder mit ASS erheblich öfter gerufen wurden als TD-Kinder.
Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse bestätigen, dass die Fähigkeit auf den Namensruf zu reagieren, bei Kindern mit ASS im Vergleich zu sich normal entwickelnden Kindern eingeschränkt ist, und dies vor allem im zweiten Halbjahr des zweiten Lebensjahres.
 
 Autismus-Spektrum-Störung; Erste Anzeichen; Fähigkeit auf das Rufen des eigenen Names („response to name“) zu reagieren  
 
 2017  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Sigmund, Eva
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Physiologie & Pathophysiologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Marschik, Peter; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.phil. Dr.scient.med.