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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Revisionsrate von Kurzschafthüftprothesen: Eine vergleichende Analyse von klinischen Studien, nationalen Prothesenregistern und eigene vorläufige Ergebnisse.  
 Hintergrund: Ziel dieser Dissertation war es, eine Langzeit-Revisionsrate von Kurzschafthüftprothesen aus klinischen Studien zu berechnen und diese mit jenen aus nationalen Prothesenregistern zu vergleichen. Es wurde angenommen, dass gesponserte bzw. abhängige Studien bessere Ergebnisse liefern als unabhängige. Das zweite Ziel dieser Arbeit war herauszufinden, ob das Design eines Kurzschaftes und der operative Zugangsweg einen Einfluss auf die Revisionsrate ausüben. Außerdem wurden die ersten an der Medizinischen Universität Graz implantierten Kurzschäfte hinsichtlich ihres Migrationsverhaltens analysiert.
Methoden: Alle klinische Studien über Kurzschäfte zwischen 2006 und 2020 wurden hinsichtlich ihrer Prothesenstandzeit überprüft. Die Revisionsrate wurde als „Revision pro 100 Komponentenjahre“ berechnet. Die klinischen Arbeiten wurden in abhängige und unabhängige Studien eingeteilt und die Daten mit dem australischen Prothesenregister verglichen. Kurzschaftmodelle wurden unterteilt in schenkelhalserhaltende, schenkelhalsteilerhaltende und schenkelhalsresezierende Systeme. Mittels Einzel-Bild-Röntgen-Analyse (EBRA) wurde die Migrationsrate des Optimys®-Kurzschaftes analysiert.
Resultate: Sechsundsechzig Studien mit siebzig Kohorten erfüllten die Einschlusskriterien und wurden daher in diese Arbeit aufgenommen. Alle klinischen Studien zeigten nach zehn Jahren eine mediane Revisionsrate von 4,2%. Unabhängige Studien zeigten eine höhere Revisionsrate im Vergleich zu abhängigen Daten, ohne statistisch signifikant zu sein. Schenkelhalsteilerhaltende und schenkelhalsresezierende zeigten ähnliche Überlebensraten, wohingegen schenkelhalserhaltende Systeme signifikant schlechter abschnitten. Der hintere Zugang zum Hüftgelenk zeigt die niedrigsten Revisionsraten. Das australische Prothesenregister zeigt eine 10-Jahres Revisionsrate von 5,0%. Nach 3 Jahren betrug die mittlere kaudale Migration der ersten 49 Optimys®-Kurzschäfte 3,0 mm. Kein Schaft musste bisher getauscht werden.
Zusammenfassung: Schenkelhalsteilerhaltende und schenkelhalsresezierende Kurzschaftprothesen zeigen ähnlich niedrige Revisionsraten. Abhängige Studien scheinen nicht durch einen Interessenskonflikt verfälscht zu sein. Längere Follow-up Zeiten in klinischen Studien und detailliertere Informationen in Prothesenregistern wären für zukünftige Studien wünschenswert. Die Analyse des Migrationsverhaltens zeigte eine anfangs deutlichere Migration mit einem anschließenden Einwachsen des Schaftes. Neue Kurzschaftprothesen müssen in ihrem Migrationsverhalten genau beobachten werden um etwaige bedenkliche Migrationsmuster frühzeitig erkennen zu können.
 
 Hüfttotalprothese; Kurzschaft; Revisionsrate; Migrationsrate;  
 
 2020  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hauer, Georg; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Sadoghi, Patrick; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med.
  Maurer-Ertl, Werner; Univ.-Ass. Dr.med.univ.
  Amrein, Karin; Priv.-Doz. Dr.med.univ. MSc