Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Geschlechtsspezifische Unterschiede bei ausgewählten Erkrankungen hinsichtlich Prävalenz, Pathophysiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose  
 Einleitung: Frauen sind unterrepräsentiert in klinischen Studien und nur in wenigen Tierstudien werden weibliche Tiere verwendet. Das führt dazu, dass Frauen häufig Medikamente verschrieben bekommen, die nur an Männern getestet wurden und deshalb häufiger an Nebenwirkungen leiden. Das Ziel dieser Diplomarbeit war es die Unterschiede ausgewählter Erkrankungen zwischen Frauen und Männern in Bezug auf Prävalenz, Diagnostik, Pathophysiologie,Therapie und Outcome zu diskutieren.
Methoden: Die Methode dieser Diplomarbeit war eine Literaturrecherche. Pubmed und Google Schoolar wurden verwendet, um die neuesten und relevanten Artikel zu den ausgewählten Erkrankungen zu finden.
Ergebnisse: Frauen mit kardiovaskulären Erkrankungen erscheinen für gewöhnlich später und sind bei Diagnose oft älter als Männer. Das weibliche Herz sowie die Gefäße sind kleiner und steifer. Östrogen hat eine wichtige Schutzfunktion in prämenopausalen Frauen. Frauen werden später diagnostiziert, behandelt und wenn sie behandelt werden, dann weniger aggressiv. 2011 wurden von der American Heart Association Guidelines zur Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen in Frauen publiziert.
Im Gegensatz dazu sind Männer, welche an Osteoporose leiden, unterdiagnostiziert und erhalten weniger Behandlungen. Guidelines von mehreren Organisationen zur Behandlung von Osteoporose in Männern sind jedoch vorhanden.
Diabetes mellitus hat eine ähnliche Prävalenz in beiden Geschlechtern. Östrogen schützt Frauen und Androgene schützen Männer - beide Hormone erhöhen die Insulin Sensitivität. Gestationsdiabetes steht in enger Verbindung mit Komplikationen in der Schwangerschaft sowie der Weiterentwicklung in Richtung Diabetes Mellitus Typ II.
Nur 1% der Brustkrebspatienten sind Männer. Mutationen in den Genen sind bei Männern und Frauen unterschiedlich. Eine Mastektomie wird häufiger bei Männern angewandt, brusterhaltende Operationen häufiger bei Frauen. Für Männer ist die Erkrankung häufig auch eine große psychologische Last.
Diskussion: Frauen erleben verschiedene Schwierigkeiten in kardiovaskulären Erkrankungen. Sie kommen später in Notfallambulanzen and erhalten weniger häufig und weniger aggressive Therapien. Das Hauptsymptom bei Frauen sind untypische Angina pectoris Beschwerden. Obwohl Männer, die an Osteoporose leiden unterdiagnostiziert sind gibt es doch von mehreren Organisationen spezifische Guidelines für die Behandlung von Männern. Brustkrebs betrifft nur sehr wenige Männer und die Behandlung stützt sich vor allem auf die Therapie von Frauen mit Brustkrebs.
Schlussfolgerung: Unterschiede zwischen Frauen und Männern konnten in allen der ausgewählten Erkrankungen aufgezeigt werden. Fortschritte konnten in den letzten Jahren durch den Einschluss von Frauen in klinischen Studien und die Anwendung von präklinischen Studien an weiblichen Tieren erreicht werden. In Zeiten der „personalisierten Medizin“ würden wir zweifelsfrei von genderspezifischen Studien und Guidelines für die optimale Therapie von Frauen und Männern profitieren.
 
   
 
 2017  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Stoisser, Simone; BSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Amrein, Karin; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. MSc
  Matzhold, Eva-Maria; Mag.rer.nat.