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Bibliografische Informationen
 VITdAL@ICU - Klinische Auswirkungen einer hochdosierten Vitamin D3-Gabe bei IntensivpatientInnen mit Vitamin D-Mangel: eine randomisierte, doppel-blinde, placebo-kontrollierte Studie  
 Hintergrund:

Ein niedriger Vitamin D Status ist mit erhöhter Morbidität und Mortalität sowohl in der Allgemeinbevölkerung als auch bei IntensivpatientInnen vergesellschaftet. Dennoch hat bisher keine randomisierte, kontrollierte Studie untersucht, ob sich das klinische Outcome von PatientInnen auf Intensivstationen durch die Behandlung mit ausreichend hohen Dosen an Vitamin D verbessert.

Methoden:

In dieser randomisierten, doppel-blinden, placebo-kontrollierten Studie auf fünf Intensivstationen eines großen Lehrkrankenhauses schlossen wir eine gemischte Population von 480 kritisch kranken Erwachsenen mit Vitamin D Mangel (≤20ng/ml) ein, die entweder Placebo oder hochdosiertes Vitamin D3 erhielten. Eine primäre Aufsättigungsdosis von 540,000 Einheiten Cholecalciferol oral oder mittels Magensonde verabreicht, wurde um 5 monatliche Erhaltungsdosen von 90,000 Einheiten in einem Beobachtungszeitraum von 6 Monaten ergänzt. Der primäre Endpunkt war die Dauer des Aufenthaltes im Krankenhaus.

Resultate:

In der Interventiongruppe erhöhte sich das durchschnittliche 25-Hydroxyvitamin D von 13.0 ± 4.8 bei Studieneinschluss auf 35.5 ± 20.6ng/ml nach 7 Tagen und 52.5% der PatientInnen in der Vitamin D Gruppe erreichten innerhalb dieser Zeit Werte von über 30ng/ml. Die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus war in der Placebo Gruppe ähnlich zur Vitamin D Gruppe (Median 19.3 vs. 20.1 Tage, p=0.981), wie dies auch in Hinblick auf die Liegedauer auf Intensivstation der Fall war (Median 10.7 vs. 9.6 Tage, p=0.384). Insgesamt war ein Trend bezüglich einer niedrigeren Krankenhaus- und 6-Monats-Mortalität in der Vitamin D Gruppe im Vergleich zur Placebo Gruppe ersichtlich (28.3% vs. 35.3%, p= 0.121 und 35% vs. 42.9%, p=0.087). Statistische Signifikanz wurde in der vordefinierten Subgruppe mit schwerem Vitamin D Mangel zu Studienbeginn (≤12ng/ml, n=200) erreicht, da sowohl Krankenhaus- als auch 6-Monats-Mortalität durch hochdosierte Vitamin D Gabe signifikant reduziert wurde (28.6% vs. 46.1%, p=0.010 und 34.7% vs. 50.0%, p=0.021). Unerwünschte Ereignisse wie Hyperkalzämie, Hyperkalziurie, Stürze und Frakturen waren im Rahmen der 6-monatigen Studiendauer zwischend den beiden Behandlungsgruppen nicht unterschiedlich.

Schlussfolgerung:

Eine hochdosierte Vitamin D Gabe war nicht in der Lage die Dauer des Krankenhausaufenthaltes signifikant zu senken. Allerdings war die Krankenhaus- und 6-Monats-Mortalität in der Gesamtgruppe tendentiell und bei PatientInnen mit schwerem Vitamin D Mangel signifikant niedriger. Größere Interventionsstudien sind notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen und einen möglichen schwächeren Effekt bei Patienten mit moderatem Vitamin D Mangel zu untersuchen.

ClinicalTrials.gov number: NCT01130181

 
 Kritische Erkrankung; Vitamin D Mangel; Cholecalciferol; Intensivmedizin; Endokrinologie; randomisiert, kontrollierte Studie;  
 121
 2014  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Schnedl, Christian; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Dobnig, Harald; Univ.-Prof. Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Amrein, Karin; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. MSc.