Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Vitamin D-Status und Krankenhaus- bzw. Sepsis-Mortalität bei kritisch Kranken  
 EINFÜHRUNG: Vitamin D-Mangel ist bei kritisch Kranken weit verbreitet. Infektiöse Komplikationen und Sepsis sind auch heute noch die häufigste Todesursache in dieser Population. Der Vitamin D-Status wird in direkten Zusammenhang mit der Immunkompetenz des Menschen gebracht. In dieser Studie sollten deshalb die Prävalenz des Vitamin D-Mangels bei IntensivpatientInnen sowie ein etwaiger Einfluss auf die Mortalität sowie auf die Rate an positiven Blutkulturen und letaler Sepsis überprüft werden.



MATERIAL/METHODEN: In einer monozentrischen Observationsstudie am LKH Univ.-Klinikum Graz wurden im Zeitraum von September 2008 bis Mai 2010 655 IntensivpatientInnen an mehreren Intensivstationen, für die 25-Hydroxy-Vitamin D-Werte [25(OH]D] verfügbar waren, eingeschlossen. Zur Reflexion saisonaler Schwankungen des 25(OH)D wurden die PatientInnen in monatsspezifische Tertilen (niedrig, mittel, hoch) eingeordnet. Um eine Assoziation zwischen Vitamin D-Status und Sterblichkeit zu prüfen, wurden für Alter, Geschlecht und SAPS II adjustierte Cox-Regressionsanalysen für die Intensiv- und Gesamt-mortalität durchgeführt. Zur Untersuchung eines Zusammenhangs zwischen 25(OH)D-Spiegeln und infektiösen Komplikationen wurden die Raten positiver Blutkulturen sowie der Anteil der letalen Sepsis an der Gesamtmortalität ausgewertet.



ERGEBNISSE: Die Mehrheit der PatientInnen wies eine Vitamin D-Defizienz (<20ng/ml; 60.2%) oder Insuffizienz (20-30ng/ml) auf, während normale Werte (>30ng/ml) nur in 13.6% der Fälle vorhanden waren. Es gab starke Schwankungen der mittleren 25(OH)D-Werte. Die höchsten Spiegel wurden im Hochsommer gemessen und waren doppelt so hoch wie in den Wintermonaten. Es gab keine signifikante Assoziation zwischen dem Vitamin D-Status und der Intensivmortalität. Die Krankenhausmortalität war jedoch bei PatientInnen in der niedrigen und mittleren 25(OH)D Tertile signifikant höher als in der höchsten Tertile (HR 1.99, 95% CI 1.27-3.11 bzw. 1.87, 95% CI 1.18-2.98). Es wurde kein Sepsis-Tod bei Vitamin D-Suffizienz beobachtet. Dem gegenüber konnte in der Subgruppenanalyse von PatientInnen mit verfügbaren Blutkulturergebnissen (n=244) keine Assoziation zwischen 25(OH)D-Spiegeln und der entsprechenden Positivitätsrate festgestellt werden.



DISKUSSION: In der gegenwärtigen Studie, die zu diesem Zeitpunkt die weltweit zweitgrößte ihrer Art darstellt, konnte eine klare Verbindung zwischen Gesamt- bzw. Sepsismortalität und dem Vitamin D-Status festgestellt werden. Dementsprechend müssen in einem nächsten Schritt Interventionsstudien durchgeführt werden, um einen möglichen Effekt einer Vitamin D-Substitution auf die Sterblichkeit von IntensivpatientInnen zu überprüfen.  
 Vitamin D;25(OH)D;Sepsis;SIRS;Mortalität;Sterblichkeit;Intensivmedizin;Endokrinologie  
 77
 2014  
   Volltext downloaden
 Endokrinologie
 Intensivmedizin
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Zajic, Paul
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Amrein, Karin; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. MSc.
  Dobnig, Harald; Univ.-Prof. Univ.-Prof. Dr.med.univ.