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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die Rolle von Erythropoetin und seinem Rezeptor in Bezug auf Wachstum und Überleben von nichtkleinzelligen Karzinomzellen der Lunge  
 Einleitung: Lungenkrebspatienten zeigen die höchste Inzidenz von Anämie unter allen Patienten mit soliden Tumoren. Rekombinantes humanes Erythropoetin (rHuEpo) und seine Analoga haben sich in der Behandlung chemotherapie-induz¬ierter Anämie als äußerst wirkungsgvoll erwiesen, die Bluttransfusionsrate zu senken und den Hämoglobinspiegel zu heben. In den letzten Jahren gaben die Ergebnisse klinischer und experimenteller Studien Anlass zu Besorgnis über die Sicherheit ihrer Anwendung. Denn die Verabreichung von Epo und der Nachweis seines Rezeptors (EpoR) auf Tumorzellen wurde verdächtigt, das Tumor-wachstum zu beschleunigen und die Therapie ungünstig zu beeinflussen. Das ausgeschriebene Ziel dieser Studie war es, Lungenkarzinomzellen vom nicht-kleinzelligen Typ (NSCLC) hinsichtlich des EpoR, seiner Funktionstüchtigkeit und des Einflusses von Epo auf das Tumorwachstum und Apoptose zu untersuchen.

Materialien und Methoden: Mithilfe von quantitativer RT-PCT, Western-Blot und Immunzytochemie, wurden drei NSCLC-Zelllinien (A427, A549, NCI-H358) auf EpoR und seine Funktionstüchtigkeit hin untersucht. Für die Proliferationsver-suche wurden die Zellen unter normoxischen (21% O2) und unter hypoxischen (1% O2) Bedingungen kultiviert, initial mit 100 U/ml Epo behandelt und ihre Zell-zahl wurde während der drei folgenden Tage bestimmt. Um den Einfluss von Epo auf Apoptose zu analysieren, wurden die Zellen unter normoxischen Bedingungen ebenfalls einmalig mit 100 U/ml Epo, dann zwei Tage später mit dem zytotox¬ischen Chemotherapeutikum Cisplatin behandelt und anschließend der Anteil an Zellen mit aktivierter Caspase 3 mittels Durchflusszytometrie ermittelt.

Ergebnisse: Wir konnten zeigen, dass alle drei NSCLC-Zelllinien den EpoR sowohl auf mRNA-, als auch auf Proteinebene expremierten, wobei die Rezeptortranskripte in NCI-H358 Zellen durch Hypoxie 2,3-fach hochreguliert wurden (P = 0,011). Unabhängig davon, waren die Ergebnisse der Rezeptoraktiv-ierung nicht eindeutig und Epo konnte in diesen Zellen weder das Tumor-wachstum beschleunigen, noch die Cisplatin-induzierte Apoptose verhindern.

Schlussfolgerung: Trotz des EpoR-Nachweises in den NSCLC-Zellen, führte die Gabe von Epo im Rahmen dieser Studie weder zu einem Vorteil im Tumorwachs¬tum noch zu einer Chemotherapieresistenz. Dies unterstützt die sichere Anwendbarkeit von Epo bei anämischen Tumorpatienten.  
 Lungenkarzinom; Anämie; Erythropoetin; Erythropoetinrezeptor; Proliferation; Apoptose  
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 2017  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Frille, Armin
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Wohlkönig, Christoph; Dr.med.univ.
  Olschewski, Horst; Univ.-Prof. Dr.med.