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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Der Einfluss der Katecholamintherapie auf die Inzidenz und den Verlauf von postoperativem Delir bei herzchirurgischen Intensivpatient:Innen  
 Hintergrund

Das Delirium ist eine akute Störung der Hirnfunktion und mit einer erheblichen Mortalität und Morbidität vergesellschaftet. Aufgrund der relevanten Mehrkosten bei der Gesundheitsversorgung rückt das Delirium auch immer mehr ins Interesse von Krankenhausbetreibern, staatlichen Gesundheitssystemen und der Forschung. Auf Intensivstationen stellt das Delirium eine besondere Herausforderung für die Betroffenen und das medizinische Personal dar. Das Ziel dieser Arbeit war es, in einer retrospektiven Analyse Zusammenhänge zwischen dem postoperativen Katecholaminbedarf und dem Auftreten eines Deliriums bei herzchirurgischen Patient:Innen zu untersuchen.



Material und Methoden

Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine retrospektive monozentrische Beobachtungsstudie mit 189 Patient:Innen an der Klinischen Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin 2 der Medizinischen Universität Graz bzw. des LKH-Universitätsklinikums Graz durchgeführt. Untersucht wurden die vorhandenen Daten zu den ersten sieben, 14 bzw. 30 postoperativen Tagen nach Aufnahme auf der Intensivstation. Dabei wurden Zusammenhänge des Medikamentenbedarfs an Noradrenalin, Dobutamin, Adrenalin, Milrinon, Vasopressin und Levosimendan und des Auftretens eines Deliriums analysiert. Die Delirevaluation wurde mittels dokumentierter Intensive Care Delirium Screening Checklist Scores durchgeführt.



Ergebnisse

Für den Betrachtungszeitraum der ersten sieben und der ersten 30 postoperativen Tage konnte ein statistisch signifikanter (p < 0.001) Zusammenhang zwischen der Menge an verabreichtem Noradrenalin und dem Auftreten eines Deliriums gezeigt werden. Für den Zeitraum von Tag 8 bis Tag 14 konnte kein Zusammenhang gefunden werden. Eine kleinere Anzahl an Patient:Innen wurde mit Dobutamin therapiert, es konnte dabei kein signifikanter Effekt auf die Delirinzidenz festgestellt werden. Für die Medikamente Adrenalin, Milrinon, Vasopressin und Levosimendan waren die Stichproben zu klein, um eine Aussage treffen zu können.



Schlussfolgerungen

Die Menge an postoperativ verabreichtem Noradrenalin könnte ein Risikofaktor für die Entwicklung eines postoperativen Delirs sein. Die Schwere der Erkrankung könnte jedoch höhere Dosen an Inotropika und Vasopressoren notwendig machen, dass einen eigenständigen Risikofaktor für die Inzidenz eines Deliriums darstellen könnte. In prospektiven randomisierten Studien sollten daher Inotropika und Vasopressoren als unabhängige Risikofaktoren für ein Delirium untersucht werden.  
 Katecholamine;Delirinzidenz;Delirrisiko;Noradrenalin;postoperativ;ICU  
 
 2024  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Schörgenhumer, Fabian
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Klivinyi, Christoph; Univ. FA Dr.med.univ.
  Bornemann-Cimenti, Helmar; Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med. MBA MSc