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Bibliografische Informationen
 Intraoperative Hypotension in der Kardiochirurgie und die postoperative Entwicklung von Delir  
 Hintergrund

Delirium, eine akute und wechselhafte Störung von Bewusstsein und Kognition, ist ein häufiges Zustandsbild auf Intensivstationen mit erheblichen unmittelbaren und langfristigen Konsequenzen für betroffene Patient*innen.



Material und Methoden

Diese retrospektive Einzelzentrumstudie umfasste 161 Patienten auf einer herzchirurgischen Intensivstation, die sich einer herzchirurgischen Operation an der Herz-Lungen-Maschine (HLM) unterzogen. Sie untersuchte die Beziehung zwischen intraoperativen Blutdruckparametern und dem Auftreten sowie der Dauer von postoperativem Delir (POD). Die Daten wurden im Jahr 2019 gesammelt einschließlich demografischer Parameter, präoperativer Faktoren und postoperativer Ergebnisse. Die statistische Analyse und Visualisierung der intraoperativen Parameter wurden mithilfe eines auf Python basierenden Programms, welches im Rahmen dieser Arbeit entwickelt wurde, durchgeführt.



Ergebnisse

Von den präoperativen Parameter stellten sich ein erhöhtes C-reaktives Protein (CRP, p = 0,001) und ein erniedrigtes Hämoglobin (p = 0,037) als signifikante Risikofaktoren für das Auftreten von POD heraus.

Im Gegensatz dazu wiesen die intraoperative Parameter des mittleren arteriellen Drucks (MAP, mean arterial pressure) area under the curve (AUC) unter 65 mmHg (p = 0,859) und 70 mmHg (p = 0,901) sowie der time weighted average (TWA) unter 65 mmHg (p = 0,618) und 70 mmHg (p = 0,576), als auch die Dauer der HLM (p = 0,687), keine statistisch signifikanten Zusammenhänge mit der Inzidenz oder Dauer des Delirs auf.

Hingegen zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen längeren Krankenhausaufenthalten und sowohl der Inzidenz als auch der Dauer des Delirs (p < 0,001).



Schlussfolgerung

Obwohl diese Studie keine signifikanten Zusammenhänge zwischen intraoperativem Blutdruck und POD gefunden hat, könnten zukünftige Studien mit individuellen Blutdruckzielen möglicherweise mehr Einblick bieten.

Darüber hinaus bietet die gefundene Korrelation zwischen erniedrigtem präoperativen Hämoglobin und der erhöhten Inzidenz und Dauer des Delirs möglicherweise eine präventive Strategie, um das Auftreten von POD zu reduzieren. Das im Rahmen dieser Arbeit entwickelte und verwendete Programm zur automatisierten Auswertung intraoperativer Parameter kann auch für zukünftige größere Studien eingesetzt werden.

 
 Herz-Lungen-Maschine; Herzchirurgie; Hypotension; Hypotonie; Blutdruck; postoperatives Delir; postoperatives Delirium; kognitive Störung  
 
 2025  
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 Intensivmedizin
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Knauseder, Paul
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Schörghuber, Michael; Univ. OA Dr.med.univ.
  Bornemann-Cimenti, Helmar; Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med. MBA MSc