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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die Inzidenz der Hyperfibrinolyse postpartal in Abhängigkeit von Pluriparität  
 Hintergrund: Die postpartale Hämorrhagie (PPH) ist eine weltweit auftretende potenziell

lebensbedrohliche Komplikation. Sie betrifft 5% aller gebärenden Frauen und ist für ein

Viertel aller maternaler Todesfälle im Rahmen einer Geburt verantwortlich. In der Inzidenz

der PPH kann ein Anstieg beobachtet werden, dies ist womöglich durch das vermehrte

Auftreten von Uterusatonien, Plazentaimplantationsstörungen und der Zunahme an

Sectiones caesareae zu erklären. Unklar ist jedoch wie häufig Gerinnungsstörungen, wie

eine Hyperfibrinolyse, für das Auftreten und die Entwicklung einer PPH mit einem

Blutverlust von ≥ 500 ml nach vaginaler und ≥ 1000 ml nach einer Sectio caesarea

verantwortlich sind und ob es identifizierbare Risikofaktoren einer Hyperfibrinolyse gibt.

Methodik: Diese Substudie einer größeren prospektiven Beobachtungsstudie wurde vom

01.06.2023 bis 07.02.2024 an den gynäkologischen Geburtenstationen und dem Kreißsaal

am LKH-Univ. Klinikum Graz durchgeführt und umfasste 201 Patientinnen. Unmittelbar

postpartal wurde mittels Laboruntersuchungen der Gerinnungsstatus der Patientinnen

erhoben und mit anamnestischen und biometrischen Daten von Mutter und Kind in

Verbindung gebracht. Mittels dieser Arbeit soll das Kriterium „Pluriparität“ als

Risikofaktor für das Auftreten einer Hyperfibrinolyse untersucht werden.

Ergebnisse: Die Studienpopulation umfasste 201 Patientinnen, von denen 85 Frauen (42,3

%) erstgebärend waren und 116 Frauen (57,7 %) der Gruppe der Pluripara, mit mindestens

einer zuvor durchlebten Geburt, zugeteilt werden konnten. Das durchschnittliche Alter der

Teilnehmerinnen lag bei 31 Jahren, 59 Frauen (29,4 %) entbanden im Zuge einer vaginalen

Geburt und 142 Patientinnen (70,6 %) wurden einer Sectio caesarea unterzogen. Im

Rahmen dieser Substudie konnte mittels Thrombelastographie kein Auftreten einer

Hyperfibrinolyse (LY30 ≥ 15%) in der Studienpopulation detektiert und somit kein

statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Vergleichsgruppen Nulli- und Pluripara

festgestellt werden (p = 0,799). Dennoch ließ sich im Rahmen der Laboranalyse ein

statistisch signifikanter Unterschied im Fibrinogen zwischen den Studienpopulationen

feststellen (p < 0,001).

Conlusio: Laut den statistischen Ergebnissen dieser Substudie kann das Kriterium

„Pluriparität“ nicht als Risikofaktor für das Auftreten einer Hyperfibrinolyse angenommen

werden. Jedoch könnte aufgrund der statistisch signifikanten Unterschiede im FibrinogenSpiegel zwischen Nulli- und Pluripara ein unterschiedliches Blutungsrisiko diskutiert

werden, da Fibrinogen bereits in weiteren Studien erfolgreich als prädiktiver

III

Blutungsmarker detektiert wurde. Um eine klinische Relevanz dieser Ergebnisse feststellen

zu können, müssten weitere Studien mit größeren Studienpopulationen durchgeführt

werden.  
 postpartale Hämorrhagie; Hyperfibrinolyse; Pluriparität  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Mandorfer, Marissa
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Bornemann-Cimenti, Helmar; Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med. MBA MSc
  Zoidl, Philipp; Univ. FA Dr.med.univ.