| Zusammenfassung
Hintergrund: Schmerzen sind bei Raucher*innen ein häufig auftretendes
Phänomen. Nikotin scheint dabei den größten Einfluss auf die Entstehung von
Schmerzsyndromen zu haben. Bezüglich der Auswirkungen einer
Raucherentwöhnung auf die Schmerzwahrnehmung gibt es bisher keine
systematische Übersichtsarbeit.
Aufgaben: Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit ist es, den
Zusammenhang zwischen einer Raucherentwöhnung und deren Einfluss auf die
Schmerzwahrnehmung zu untersuchen. Zusätzlich werden die Auswirkungen
eines Nikotinentzugs auf postoperative Schmerzen und postoperativen
Opioidbedarf aufgezeigt. Die Erwartungshaltung, dass es nach einer Entwöhnung
zu verstärkten Schmerzen sowie einem erhöhten Bedarf an Schmerzmitteln
kommt, soll in dieser Arbeit bestätigt oder widerlegt werden.
Methoden: Für diese Diplomarbeit wurde eine systematische Literaturrecherche
durchgeführt. Es wurden in einem Screening-Prozess 13 Veröffentlichungen aus
den Datenbanken PubMed und Web of Science extrahiert, welche in weiterer
Folge die Grundlage dieser Arbeit bilden.
Ergebnisse: Aus dieser Arbeit ist ersichtlich, dass eine Raucherentwöhnung
kurzfristig zu einer verstärkten Wahrnehmung von Schmerzen führt. Es sind
sowohl schmerzrelevante Outcomeparameter im Rahmen eines Entzugs verstärkt
als auch der postoperative Bedarf an Schmerzmedikation erhöht.
Diskussion: Aufgrund der Heterogenität der Studien im Aufbau lassen sich keine
genauen Aussagen zu den Veränderungen treffen. Es scheinen sowohl die
Schmerzmodalität (Hitze, Kälte oder chemische Reizung), als auch das
Geschlecht Auswirkungen auf die Schmerzwahrnehmung im Entzug zu haben.
Weitere Studien zur besseren Aussage und zur klinischen Implikation dieser
Erkenntnisse sind notwendig. Potenzielle Forschungsgegenstände der Zukunft
sind die Möglichkeiten einer begleitenden Schmerztherapie eines Nikotinentzugs. |
