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Bibliografische Informationen
Titel
Wundinfektionsrisiko nach Nierentransplantation in Relation zum Body Mass Index des Patienten.
Kurzfassung
Einleitung
Nierentransplantat-Empfänger sind aufgrund der Komplexität des chirurgischen Eingriffs und der Auswirkungen der Immunsuppression einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Infektionen an der Operationsstelle (surgical site infection – SSI) sind eine wichtige Ursache für die Morbidität in der frühen postoperativen Phase. Es gibt keine eindeutige Empfehlung für den Einsatz von Antibiotika zur Prophylaxe. Das Hauptziel dieser Studie war es, den Einfluss des BMIs auf das Wundinfektionsrisiko bei Nierentransplantationspatienten zu untersuchen. Zusätzlich wurden die am häufigsten vorkommenden Mikroorganismen ermittelt.
Methoden
Wir führten eine mono-zentrische, Kohortenstudie mit erwachsenen Patienten durch, die sich zwischen Januar 2017 und Dezember 2019 in unserem Zentrum einer Nierentransplantation unterzogen (n=231). Die zur Prophylaxe bei Nierentransplantationen verwendeten Antibiotika waren Cephalosporine. Wir bewerteten Risikofaktoren für SSI (Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index (BMI), Art der Organspende) und das klinische Ergebnis (Organüberleben, Patientenüberleben, Auftreten einer SSI, Dauer des Krankenhausaufenthalts). In Bezug auf den BMI wurden die Patienten in drei Gruppen eingeteilt (Gruppe 1: <25, Gruppe 2: 25-30, Gruppe 3: >30). Von allen Patienten mit SSI (n=46) wurden mikrobielle Proben entnommen. Die isolierten Bakterien wurden mit herkömmlichen Methoden identifiziert. Für die statistische Analyse wurde SPSS Vers. 29.0 (SPSS Inc., Chicago, Illinois, USA) verwendet.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 231 Nierentransplantatempfänger eingeschlossen (56 ± 12,8 Jahre, männlich 149, Lebendspende 41). Bei 46 Patienten (55 ± 12,82 Jahre, männlich 31, Lebendspende 11) wurden SSI festgestellt. Patienten der BMI-Gruppen 1 und 2 entwickelten in 15,4 % bzw. 18,5 % eine SSI, während Patienten der BMI-Gruppe 3 in 28,8 % eine Wundinfektion aufwiesen. Obwohl das Auftreten von SSI in dieser Gruppe im Vergleich zu Patienten mit niedrigem BMI fast doppelt so häufig war, konnte keine statistische Signifikanz nachgewiesen werden. Die Mikroorganismen (n=14), die für die Wundinfektionen verantwortlich waren, wurden bei allen 46 Patienten mit SSI identifiziert. Die Infektion war bei 29 Patienten (63 %) monomikrobiell und bei 17 Patienten (37 %) polymikrobiell. Die vorherrschenden Bakterien waren Staphylococcus epidermidis (23,9 %), Enterococcus faecalis (21,7 %) und koagulasenegative Staphylokokken (26,1 %) sowie Candida albicans (21,7 %). Es wurden jedoch zahlreiche andere Bakterien und Pilze gefunden, gegen die das Routineantibiotikum nicht wirksam war, insbesondere bei Patienten mit einem höheren BMI.
Schlussfolgerung
SSI ist eine frühe Komplikation nach einer Nierentransplantation, welche die früh-postoperative Morbidität erhöht. Daher ist die Prävention von Wundinfektionen wichtig. Die routinemäßig verwendeten Antiinfektiva decken nicht alle Bakterien und Pilze ab, welche vor allem bei Patienten mit einem höheren BMI auftreten. Daher sollte die routinemäßige Antiinfektiva-Therapie in weiteren Studien neu bewertet und möglicherweise auf Hochrisikopatienten ausgeweitet werden.
Schlagwörter
Nierentransplantation, Outcome, Überleben, Adipositas, Body Mass Index (BMI)
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
2025
Volltext
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Sorgnitt, Raphaela Brigitte Gabriele Ruth
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Chirurgie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Kniepeiss, Daniela; Priv.-Doz. Dr.med.univ. MBA FEBS
Mitbetreuer*in (intern)
Al-Sharafy, Shahdy; Univ. FA
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