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Bibliografische Informationen
Titel
Screening und Therapie der latenten Tuberkulose (LTB) vor Leber-, Nieren- und Herz-Transplantation am LKH Graz zwischen 2007 und 2012
Kurzfassung
Einleitung/Hintergrund: Während Empfehlungen für das Screening und die Therapie der latenten Tuberkulose bei TransplantationskandidatInnen existieren, basieren diese hauptsächlich auf Daten aus Ländern mit hoher Tuberkulose- Prävalenz. Der Umgang mit TransplantationskandidatInnen in Regionen mit allgemein niedriger Tuberkulose-Inzidenz ist eine Frage der Erfahrung und Einschätzung des behandelnden Arztes. In Österreich gibt es noch keinen allgemeinen Ansatz für den Umgang mit latenter Tuberkulose bei TransplantationskandidatInnen.
Deshalb haben wir an einer größeren Studie von TBnet teilgenommen. Ziel war es retrospektiv Daten über die Prävalenz von latenter Tuberkulose bei TransplantationskandidatInnen zu sammeln, die an unserem Klinikum transplantiert wurden.
Die Inzidenz von Tuberkulose nach einer Transplantation ist unter Organempfängern laut Literatur zwischen 20-74-mal höher als unter der normalen Bevölkerung.
Dies ist im Einklang mit der 2009 veröffentlichten Konsenserklärung der Spanischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Klinischen Mikrobiologie (GESITRA), welche die Inzidenz auf 512 Fälle pro 100.000 Einwohner pro Jahr schätzte. Nachdem Tuberkulose bei TransplantationskandidatInnen am häufigsten aus einer latenten Tuberkuloseinfektion hervorgeht ist es wichtig, dass Erkenntnisse über die Prävalenz von LTB bei diesen PatientInnen erlangt werden.
Materialien und Methoden: Zur Bestimmung der Prävalenz der latenten Tuberkulose bei TransplantationskandidatInnen wurde in dieser explorativen Studie retrospektiv Daten von TransplantationskandidatInnen, ihre Komorbiditäten, deren Behandlung und deren Outcome erfasst. Zur Datenerhebung haben wir mit einem Fragebogen von TBnet Daten aus dem steirischen elektronischen Kommunikations- und Informationsnetzwerk MEDOCS erhoben. Vorgabe und Grundlage dieser Studie waren alle TransplantationskandidatInnen am Universitätsklinikum Graz zwischen 2007-2012. Es gab keine Faktoren, welche PatientInnen von dieser Studie ausschlossen. In dieser Diplomarbeit wurden patientenbezogene Daten aus allen KAGES assoziierten Landeskrankenhäusern erfasst und ausgewertet. Ergebnisse: Im Zeitraum 2007 - 2012 gab es insgesamt 261 Nieren-, 11 Nieren- /Pankreas-, 90 Leber- und 27 Herztransplantationen. Screening-Tests auf latente Tuberkulose wurden bei 15,5% (n=58) aller PatientInnen durchgeführt. Am häufigsten wurde ein Interferon-Gamma-Release-Assay eingesetzt (n=59), entweder alleine (n=57) oder in Kombination mit dem Tuberkulin-Hauttest (n=2). In einem Fall (n=1) wurde ausschließlich ein Tuberkulin-Hauttest appliziert. In nur drei Fällen fiel der Screening-Test positiv aus. Jeder dieser 3 PatientInnen erhielt eine Chemoprävention mit Isoniazid. Nach der Transplantation wurde bei keinem der 375 TransplantationskandidatInnen eine aktive Tuberkulose beobachtet. Bei 23 PatientInnen konnten keine Daten zur Nachkontrolle eruiert werden.
Diskussion: Belastbare epidemiologische Daten zur Prävalenz der latenten Tuberkulose bei TransplantationskandidatInnen in Regionen niedriger Tuberkulose- Inzidenz sind rar.
In dieser Studie, welche sich nur auf Patientendaten von in Graz transplantierten PatientInnen fokussiert, konnte trotz dem theoretisch erhöhtem Tuberkulose-Risiko bei TransplantationskandidatInnen in der Steiermark in keinem Fall nach der Transplantation eine aktive Tuberkulose beobachtet werden.
Es stellt sich somit die Frage, mit welchem Ansatz das Screening auf latente Tuberkulose und deren Behandlung bei TransplantationskandidatInnen in der Steiermark, beziehungsweise in Österreich, gerechtfertigt ist.
Schlagwörter
Latente Tuberkulose; Tuberkulose; Mycobakterium Tuberkulose; Prävalenz; Transplantation
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
2021
Volltext
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Rosenstock, Piet-Lennart
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Innere Medizin
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Flick, Holger; Dr.med.
Mitbetreuer*in (intern)
Kniepeiss, Daniela; Dr.med.univ.
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