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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Single-Center Erfahrung mit niedrig dosiertem Anti-Thymozyten Globulin zur Induktionstherapie bei PatientInnen nach Lebertransplantation  
 Einleitung: Thymoglobulin© (ATG) als niedrig dosierte Induktionstherapie nach Lebertransplantation wird kontrovers betrachtet und die Datenlage dazu ist rar. Ziel dieser Studie ist es potenzielle Risikofaktoren zu identifizieren und ein Patientenkollektiv zu definieren, welches von Thymoglobulin© profitieren könnte.
Material und Methoden: Untersucht wurden alle PatientInnen, welche zwischen 01.01.2007 und 31.12.2018 (n=217) an der Klinischen Abteilung für Transplantationschirurgie der Universitätsklinik für Chirurgie, Graz eine Erst-Lebertransplantation erhielten. PatientInnen mit fehlenden Daten oder/und additiver Nierentransplantation (n=6) wurden von der Studie ausgeschlossen. In der dadurch entstandenen 1. Studienkohorte (n=211) wurde das Patientenüberleben, das Transplantatüberleben, das abstoßungsfreie Transplantatüberleben, das malignomfreie Überleben, sowie die Rate an CMV-PCR positiven Episoden, die Entstehung von bronchopulmonalen und/ oder Harnwegsinfektionen innerhalb des ersten Monats nach der Transplantation mittels multivariabler Cox Regression sowie logistischer Regression untersucht. Nach weiterem Ausschluss wegen Mangel an Daten (n=31) zur Nierenfunktion 6 Monate postoperativ wurde in einer 2. Studienkohorte der Einfluss von Thymoglobulin© auf eine KDIGO-Stadien Verbesserung 6 Monate nach der Transplantation mittels multivariabler logistischer Regressionsanalyse durchgeführt. Durch ROC-Kurven Analysen (AUROC) wurden potenziell prognostische Modelle erstellt.
Ergebnisse: Die Induktionstherapie mit Thymoglobulin© zeigte keinen signifikanten Einfluss auf das Patientenüberleben, das Transplantatüberleben, das abstoßungsfreie Intervall nach der Transplantation sowie das malignomfreie Überleben. Weiters hatte Thymoglobulin© keinen signifikanten Einfluss auf nicht-virale Infektionen innerhalb des ersten Monats postoperativ. Es zeigte sich, dass Thymoglobulin© ein unabhängiger, signifikanter Risikofaktor für die Entstehung von CMV-PCR positiven Episoden innerhalb des ersten Monats und der ersten 6 Monate nach Transplantation ist. Diese CMV-PCR positiven Episoden innerhalb des ersten Monats zeigten einen signifikanten Einfluss auf das Patientenüberleben. Thymoglobulin© und Empfänger mit einem BMI > 25kg/m² zeigten einen unabhängigen, signifikanten Einfluss auf die Nierenfunktionsverbesserung angegeben in KDIGO Stadien innerhalb von 6 Monaten nach Transplantation. Daraus ergab sich ein potenziell nutzbares prädiktives Modell (AUROC = 0.916).
Diskussion: PatientInnen mit prätransplant höheren KDIGO-Stadien und einem BMI ≤ 25 kg/m² profitieren am Meisten von einer Induktionstherapie mit Thymoglobulin© im Sinne einer Nierenfunktionsverbesserung innerhalb der ersten 6 Monate nach der Transplantation. PatientInnen, welche eine Induktionstherapie durch Thymoglobulin© erhalten, sollten eine CMV-Prophylaxe bekommen, da die Rate an frühen CMV-PCR positiven Episoden nach der Transplantation durch die Gabe von Thymoglobulin© signifikant erhöht wird.
 
 Thymoglobulin, Lebertransplantation, Outcome, Nierenfunktion  
 
 2020  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Führlinger, Kerstin
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Chirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kniepeiss, Daniela; Dr.med.univ.
  Pichlsberger, Melanie; Dr.med.univ.