Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Biopsychosoziale Erhebung, unter Anwendung der „Psychosomatic Assessment Health-DISC“, an der Universitätsklinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit Graz  
 Einleitung:

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierte 1948 Gesundheit als einen Zustand vollständigen körperlichen, mentalen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur als Abwesenheit von Krankheit. Trotz dieser umfassenden Definition werden psychosoziale Aspekte im medizinischen Alltag, einschließlich der Zahnmedizin, oft vernachlässigt. Es gibt jedoch wichtige Wechselwirkungen zwischen psychosozialem Wohlbefinden und zahnmedizinischer Gesundheit.

Ziel:

Ziel dieser Studie war es, Patienten und Patientinnen der Universitätsklinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit Graz zu ihrem allgemeinen Wohlbefinden zu befragen, wobei die „Psychosomatic Assessment Health-Disc“ (PAHD) verwendet wurde. Die Studie sollte Unterschiede im psychosomatischen Wohlbefinden zwischen Termin- und Akutpatienten aufzeigen und untersuchen, inwieweit psychosomatisches Wohlbefinden das körperliche Wohlbefinden beeinflusst. Hauptziel war der Vergleich der PAHD-Mittelwerte zwischen den Patientengruppen. Nebenziel war die Analyse von Beziehungen zwischen Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen und PAHD-Werten. Zudem sollte die Studie demonstrieren, welche Vorteile eine biopsychosoziale Anamnese für Behandler bietet und wie dieses Wissen klinisch angewendet werden kann.

Material und Methodik:

Im Zeitraum August 2023 bis Dezember 2023 wurden 232 Patienten/Patientinnen zu ihrem allgemeinen Wohlbefinden an zwei der drei Abteilungen der Universitätsklinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit Graz befragt. Dazu wurde die „Psychosomatic Assessment Health-DISC“ (PAHD) verwendet, ein Werkzeug zur Bewertung der Zufriedenheit in sechs Lebensbereichen (Körperliches Befinden, Sozialleben, Sexualität, Psychisches Befinden, Schlaf und Arbeits-/Leistungsfähigkeit). Anschließend wurde der allgemeine Mittelwert, sowie der Mittelwert der einzelnen Kategorien berechnet und statistisch analysiert.



Ergebnisse:

Beim Vergleich zwischen den Akut- und Terminpatientinnen und Terminpatienten, zeigen in allen Kategorien die Akutpatienten einen niedrigeren Wert. In der Kategorie „Schlaf“ ist die Differenz signifikant (p = 0,034). Die männlichen Teilnehmenden erreichten in allen Kategorien einen höheren Mittelwert. Signifikant höher waren die Mittelwerte in den Kategorien „Körperliches Befinden“ (p = 0,025) und „Psychisches Befinden“ (p = 0,049). Die Werte der TeilnehmerInnen mit einer psychischen Erkrankung zeigten in allen Kategorien außer „Schlaf“ einen signifikant (p < 0,05) niedrigeren Wert.

Schlussfolgerung:

Die PAHD stellt ein effizientes Instrument zur Erfassung der Patientenzufriedenheit in sechs Lebensbereichen dar, dessen Integration in den zahnärztlichen Alltag sich als leicht umsetzbar erweist. Eine psychosomatische Anamnese ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere bei psychisch und psychosomatisch kranken Patientinnen und Patienten, die besondere Herausforderungen darstellen. Zahnärztinnen und Zahnärzte sollten über Grundlagen der Psychosomatik verfügen und interdisziplinär mit Fachärztinnen und Fachärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten zusammenarbeiten. Eine gute Arzt-Patienten-Beziehung und eine patientenzentrierte Therapie sind für eine erfolgreiche Behandlung unerlässlich.

 
 Biopsychosomatik-Lebensqualität-Zahnmedizin-Wohlbefinden  
 
 2024  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Irimia, Alina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit
 UO 203 Zahnmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kirnbauer, Barbara; Univ. OÄ Priv.-Doz. Dr.scient.med. Dr.med.dent.
  Fazekas, Christian; Univ. FA Priv.-Doz. Dr.med.univ.