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Bibliografische Informationen
 Veränderungen der Pulswellengeschwindigkeit nach einer einjährigen Bewegungsintervention  
 Hintergrund: Die steigende Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Kindern stellt ein wachsendes globales Gesundheitsproblem dar, trotz zahlreicher Bemühungen diesem Trend entgegenzuwirken. Viele Kinder und Jugendliche erfüllen nicht die Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), was mit negativen gesundheitlichen Folgen verbunden ist. Regelmäßige körperliche Aktivität wird mit einer verbesserten kardiovaskulären Gesundheit in Verbindung gebracht, dazu zählt eine Verringerung der arteriellen Steifigkeit, welche mittels der Pulswellengeschwindigkeit gemessen werden kann.



Zielsetzung: Diese Studie untersuchte, ob eine schulbasierte Intervention zur Förderung der körperlichen Aktivität einen positiven Einfluss auf die Pulswellengeschwindigkeit von Volksschulkindern haben kann. Die Hypothese dieser Studie war, dass der (physiologische) Anstieg der Pulswellengeschwindigkeit durch die Intervention in den Interventionsschulen geringer ausfallen würde als in der Kontrollschule.



Methode: Die Intervention wurde in zwei öffentlichen Volksschulen, in Graz, Österreich durchgeführt, in denen aktive Lernstrategien in den Lehrplan eingebaut wurden, um Bewegung in den täglichen Schulalltag zu integrieren. Eine dritte Schule diente als Kontrollgurppe. Zusätzlich zum regulären Lehrplan wurden verschiedene Unterrichtsinhalte bewegungsbasiert vermittelt, sodass jedes Kind die empfohlenen 45 Minuten mäßiger bis intensiver körperlicher Aktivität pro Tag erreichte. Die Pulswellengeschwindigkeit wurde zu Beginn des Schuljahres (Baseline) und am Ende des Schuljahres (Follow-up) mit dem Vicorder Gerät gemessen. Die Interventionsgruppe umfasste 102 Kinder in der IV-1 und 91 Kinder in der IV-2, während 32 Kinder die Kontrollgruppe in der CS bildeten. Insgesamt wurde die Pulswellengeschwindigkeit bei 225 Kindern gemessen (46,2% Mädchen, 53,8% Jungen; Durchschnittsalter: 8,02 ± 1,29 Jahre).



Ergebnisse: Für diese Altersgruppe waren die Ausgangswerte der Pulswellengeschwindigkeit höher als erwartet und während der Studie zeigten Jungen höhere Werte als Mädchen. Die Ergebnisse zeigten keinen signifikanten Effekt der Intervention auf die Pulswellengeschwindigkeit in den Interventionsschulen im Vergleich zur Kontrollschule. Die durchschnittlichen Werte der Pulswellengeschwindigkeit veränderten sich von der Baseline Messung (IV-1: 5,43 ± 0,56 m/s, IV-2: 5,22 ± 0,50 m/s, CS: 5,65 ± 0,52 m/s) zur Follow-up Messung (IV-1: 5,96 ± 0,61 m/s, IV-2: 5,67 ± 0,59 m/s, CS: 5,98 ± 0,54 m/s). Die durchschnittliche Körpergröße änderte sich von der Baseline Messung (IV-1: 1,36 ± 0,11 m, IV-2: 1,31 ± 0,08 m, CS: 1,35 ± 0,10 m) zur Follow-up Messung (IV-1: 1,41 ± 0,11 m, IV-2: 1,35 ± 0,08 m, CS: 1,39 ± 0,10 m).



Diskussion und Schlussfolgerung: Trotz der bekannten gesundheitlichen Vorteile von körperlicher Aktivität konnte diese Studie keinen messbaren Einfluss einer schulbasierten Intervention auf die Pulswellengeschwindigkeit nachweisen. Angesichts der zunehmenden Prävalenz von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter bleibt die Schule jedoch ein vielversprechender Ort für strukturierte Bewegungsprogramme. Weitere Forschung ist erforderlich, um die optimale Intensität, Dauer und langfristigen Auswirkungen solcher Maßnahmen auf die kardiovaskuläre Gesundheit von Kindern zu bestimmen.

 
   
 
 2025  
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 Vergleichende Physiologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Dulic, Emel
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Physiologie & Pathophysiologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Goswami, Nandu; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med. Dr.med.univ. MMedSci PhD.
  Schmid-Zalaudek, Karin; Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.