| Hintergrund: Herz-Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten stellen weltweit eine große Herausforderung dar. Die Hauptursache für Morbidität und Mortalität in den entwickelten aber auch in den unterentwickelten Ländern sind inzwischen die so genannten nicht übertragbaren Krankheiten, betroffen hiervon neben Erwachsenen ebenso Kinder und Jugendliche. Das Metabolische Syndrom wird als Bündel von Risikofaktoren bezeichnet. Bei Personen mit Metabolischem Syndrom zeigt sich ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung eines Typ-2-Diabetes mellitus und für kardiovaskuläre Ereignisse aufgrund vaskulärer Dysfunktion. Studien, die sich auf geschlechtsspezifische Unterschiede konzentrieren sind unterrepräsentiert, doch ist das Wissen um die geschlechtsspezifische Prävalenz notwendig, um individualisierte Präventionsmaßnahmen und Behandlungsoptionen zu entwickeln.
Zielsetzung: Wir untersuchten die Prävalenz von kardiovaskulären und metabolischen Risikofaktoren sowie das Vorhandensein eines Metabolischen Syndroms bei 13-16-jährigen Jugendlichen in Mthatha, Südafrika.
Methoden: An dieser Studie nahmen 244 Jugendliche teil. Es wurden anthropometrische Messungen vorgenommen und der Blutdruck gemessen, ebenso wurden Blutproben entnommen und Nüchternglukose, Triglyzeride und High-Density-Lipoprotein-Cholesterin gemessen. Nach dem Ausschluss von zehn Probanden wurde die statistische Analyse für 234 Probanden durchgeführt. Für 98 Probanden (75 weibliche und 23 männliche) lagen alle nötigen Daten zur Risikobestimmung vor.
Ergebnisse: Ein erhöhter Blutdruck mit Werten über der 90. Perzentile wurde bei 37,8 % der Studienteilnehmer*innen festgestellt. Zentrale Adipositas, gemessen am Taillenumfang >90. Perzentile, konnte bei 6,1 % der Studienteilnehmer*innen festgestellt werden. 7,1 % der Studienteilnehmer*innen erfüllten die Kriterien für ein Metabolisches Syndrom mit drei Risikofaktoren. Nach Geschlecht aufgeschlüsselt bedeutet dies, dass bei 8,0 % der weiblichen Teilnehmerinnen und bei 4,3 % der männlichen Teilnehmer ein Metabolisches Syndrom diagnostiziert werden kann. Es konnte keine statistisch signifikante Häufung des Auftretens eines Metabolischen Syndroms in Bezug auf das Geschlecht festgestellt werden.
Schlussfolgerung: Die Prävalenz von Übergewicht/Adipositas und erhöhtem Blutdruck ist bei südafrikanischen Jugendlichen hoch. Zu den damit verbundenen höheren Risiken für diese Jugendlichen gehören das erhöhte Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie ein höheres Risiko für die mögliche Entwicklung von Diabetes mellitus Typ 2 und des Metabolischen Syndroms. Die Forschung in diesem Bereich sollte fortgesetzt werden, zudem sind Längsschnittstudien erforderlich, um die Ätiologie der kardiometabolischen Risikofaktoren für diese Bevölkerungsgruppe zu untersuchen. Dies ist notwendig, um geeignete Präventionsmaßnahmen zu entwickeln und die Bevölkerung vor künftigen Komplikationen des Metabolischen Syndroms, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen. |