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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Hämodynamische Reaktionen auf orthostatische Stressexposition bei Patienten mit hochgradiger Aortenstenose und koronarer Herzekrankung  
 Hintergrund: Störungen der orthostatischen Blutdruckregulation entstehen aufgrund von Beeinträchtigungen der autonomen und kardiovaskulären Funktion, die in Patient*Innen mit Aortenstenose und Koronarer Herzerkrankung präsent sein können. Orthostatische Hypotonie wurde als ein Risikofaktor für eine zukünftige Koronare Herzerkrankung identifiziert. Hämodynamische Studien der orthostatischen Blutdruckregulation in Patienten mit manifester Koronarer Herzerkrankung oder Aortenstenose existieren kaum.
Zielsetzung: Diese Diplomarbeit hat die Untersuchung der hämodynamischen Reaktion auf orthostatischen Stress bei Proband*Innen mit hochgradiger valvulärer Aortenstenose oder koronarer Herzerkrankung zum Ziel. Als Arbeitshypothese wird angenommen, dass die Präsenz dieser kardiovaskulären Krankheitsentitäten die orthostatische hämodynamische Kontrolle stört, und dass sich die pathogenetischen Unterschiede in den Krankheitsentitäten in sichtbaren Unterschieden in der hämodynamischen Reaktion auf das Protokoll äußern.
Methodik: Insgesamt 12 Probanden mit koronarer Herzkrankheit (0 Frauen) und 11 Proband*Innen mit hochgradiger Aortenstenose (5 Frauen), die Teil der CardioVib-Studie waren, wurden einem Aufstehversuch aus dem Liegen unter extensivem hämodynamischem Monitoring mittels des Task Force® Monitors unterzogen. Systolischer, diastolischer, und mittlerer Blutdruck, Herzrate, Schlagvolumen/-index, Herzzeitvolumen/-index und totaler peripherer Widerstand/-index wurden über acht 10-sekündige Epochen erhoben und nachfolgend analysiert. Eine ANOVA mit Messwiederholungen wurde durchgeführt, um die hämodynamischen Änderungen innerhalb der jeweiligen Gruppe zu untersuchen. Eine 2-faktorielle ANOVA mit Messwiederholungen wurde durchgeführt, um unterschiedliche hämodynamische Reaktionen auf das Protokoll zwischen den Gruppen zu ermitteln. Proband*Innen mit hypertensiver Reaktion auf das Stehen wurden isoliert in Abhängigkeit ihrer zugehörigen Krankheitsentität mit einer 2x2 ANOVA mit Messwiederholungen für Herzzeitvolumenindex und totalen peripheren Widerstandsindex analysiert.
Ergebnisse: Proband*Innen mit Aortenstenose zeigten im Mittel eine hypertensive Reaktion auf das Stehen, wobei 64% der Proband*Innen die Definition für orthostatische Hypertonie erfüllten. Die Probanden mit koronarer Herzerkrankung zeigten im Mittel keine Störung der orthostatischen hämodynamischen Homöostase. Allerdings erfüllten 33% der Probanden die Definition für orthostatische Hypertonie, während 17% die Definition für orthostatische Hypotonie erfüllten.
Es existierten signifikante Unterschiede in Herzzeitvolumen und totalem peripherem Widerstand/-index zwischen den Gruppen, die sich allerdings nicht in einer signifikant unterschiedlichen Reaktion auf das Protokoll äußerten. Die hypertensive Reaktion scheint, ausgehend von den Messergebnissen, primär durch eine Erhöhung des vaskulären Widerstandes bei gleichzeitiger Stabilität des Herzzeitvolumens vermittelt. Auf individueller Ebene zeigten sich aber stark heterogene Mechanismen.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass Störungen der orthostatischen Blutdruckregulation bei Patient*Innen mit den oben beschriebenen kardiovaskulären Erkrankungen anzutreffen sind. Die hämodynamische Reaktion auf orthostatischen Stress unterschied sich, am ehesten aufgrund der hohen Prävalenz von Störungen orthostatischen Blutdruckregulation in beiden Gruppen, nicht signifikant zwischen den Gruppen. Aufgrund des Designs der Studie und der multiplen Limitationen, sollten die Ergebnisse durch zukünftige Studien bestätigt und pathophysiologisch exploriert werden.
 
   
 
 2022  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Geßner, Jakob
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Physiologie & Pathophysiologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Goswami, Nandu; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med. Dr.med.univ. MMedSci PhD.
  Mächler, Heinrich; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ. MA MSc