| Hintergrund: Präeklampsie ist eine schwere Erkrankung, die bei 2% bis 8% aller Schwangerschaften weltweit auftritt und mit hoher Morbidität sowie Mortalität für Mutter und Kind einhergeht. Pathologische Vorgänge im Gefäßsystem der Mutter führen dabei zu Symptomen wie Hypertonie und Proteinurie. Ebenso dafür bekannt, negative Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System zu haben, ist das Zigarettenrauchen. Umso verwunderlicher ist es, dass das Rauchen während der Schwangerschaft das Risiko für das Auftreten von Präeklampsie zu reduzieren scheint. Die genauen Mechanismen hinter diesem Zusammenhang sind bis heute noch nicht vollständig geklärt. Darüber hinaus ist unklar, welche Auswirkung ein Rauchstopp vor der Schwangerschaft auf das Risiko an Präeklampsie zu erkranken haben könnte und wie sich dieser auf die Veränderungen des Gefäßsystems in der Schwangerschaft auswirkt.
Zielsetzung: Ziel dieser Diplomarbeit ist das Erfassen und Bewerten der Gefäßfunktionsveränderungen bei schwangeren Frauen, die ein hohes Risiko an Präeklampsie zu erkranken aufweisen. Unterschiede zwischen Frauen, die vor der Schwangerschaft geraucht haben und strikten Nichtraucherinnen würden auf einen Zusammenhang des Rauchverhaltens vor der Schwangerschaft mit den Veränderungen des Gefäßsystems während der Schwangerschaft hindeuten.
Methoden: Um die Funktion des Gefäßsystems zu erfassen wurde die Pulswellengeschwindigkeit zu drei verschiedenen Zeitpunkten während der Schwangerschaft gemessen. Die Messungen waren Teil von Untersuchungen im Rahmen einer umfassenden Studie an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Medizinischen Universität Graz. Für die vorliegende Arbeit wurden Daten von 31 Frauen mit einem erhöhten Risiko an Präeklampsie zu erkranken untersucht.
Ergebnisse: Die Auswertung der Daten ergab keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Veränderung der Gefäßfunktion zwischen ehemaligen Raucherinnen und strikten Nichtraucherinnen. Dennoch wiesen jene Frauen, die vor der Schwangerschaft geraucht hatten, durchschnittlich eine niedrigere Pulswellengeschwindigkeit bei den Messungen im ersten und zweiten Trimester auf als jene, die nicht rauchten. Dies könnte darauf hinweisen, dass das Rauchen vor der Schwangerschaft einen positiven Einfluss auf die Veränderung des Gefäßsystems bei Frauen mit entsprechendem Risiko hat. |