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Bibliografische Informationen
 Auswirkungen der manuellen Lymphdrainage auf hämodynamische Reaktionen  
 Einleitung: Das Lymphsystem ist neben dem Kardiovaskulären System im menschlichen Körper das wichtigste Transportsystem. Bei Fehlregulationen dieses Systems kann es zu Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe kommen und so zu Lymphödemen führen. Mit einigen tausend Betroffenen in Österreich, zählt dieses Symptom zu den häufigsten Leiden in der westlichen Bevölkerung. Da sich das Herz- und Lymphsystem in ständiger Zusammenarbeit befinden, lässt sich nur vermuten, dass bei einer Störung des einen Systems, das andere auch betroffen ist. Nach ausführlicher Beschreibung der Physiologie und Anatomie des Lymph- und Herzsystems, wird in dieser Arbeit auch die Pathophysiologie und Therapiemaßnahmen der Lymphödeme besprochen. Der Fokus liegt hierbei auf der manuellen Lymphdrainage. Weiters folgt die Beschreibung der Reaktion des Kardiovaskulären Systems auf Lageveränderungen des Körpers im Raum.
Ziele & Aufgaben: Diese Studie befasst sich mit der Untersuchung und Messung verschiedenster Vitalparameter von Patienten mit Lymphödemen, welche, während eines sit-to-stand Tests, jeweils vor und nach einer manuellen Lymphdrainage erhoben werden. Das Ziel ist es die Frage zu beantworten, ob eine vollständig entstauende Lymphödemtherapie die hämodynamischen Reaktionen beeinflusst.
Methoden: Insgesamt wurden 11 männliche und weibliche Patienten (57 ± 8 Jahre alt, 167,2 ± 8,3 cm groß, 91,0 ± 23,5 kg schwer) mit Lymphödemen der unteren Extremität im Stadium II für die Studie herangezogen. Die Behandlung des Lymphödems orientierte sich an den aktuellen Standards und wurde im Zentrum für lymphatische Erkrankungen in Wolfsberg durchgeführt. Sie besteht aus einer manuellen Lymphdrainage für 30 Minuten, gefolgt von der Anlage von Kompressionsverbänden. Die Vitalparameter wurden, während eines sit-to-stand Tests an unterschiedlichen Zeitpunkten (Epochen), sowie jeweils vor und nach der Lymphdrainage erhoben. Die erhobenen Werte (Herzrate, Herzauswurfrate, Schlagvolumen und Blutdruck) wurden mittels Elektrokardiografie, Plethysmographie und Impendanz Kardiographie gemessen. Diese Arbeit befasst sich nur mit den erhobenen Werten von Tag 1 der Studie.
Ergebnisse: Die meisten der erwarteten Unterschiede in den Parametern waren statistisch nicht signifikant. Es gab wiederkehrende Tendenzen zur Signifikanz in den Werten, welche aber zu gering ausfielen, um als signifikant bezeichnet zu werden. Lediglich die Herzfrequenz zeigte Signifikanz in Epoche 6 (von 94 auf 86 Schläge pro Minute (p<0,001)), Epoche 7 (von 92 auf 85 Schläge pro Minute (p=0,059)), Epoche 8 (von 93 auf 83 Schläge pro Minute (p=0,008)), Epoche 9 (von 90 auf 84 Schläge pro Minute (p=0,044)) und über alle Epochen (F(9,72)=2,53; p=0,014). Signifikanz wurde auch in den Epochen des Herzzeitvolumens erreicht (F(9,18)=4,32; p=0,004).
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der Vitalparameter, jeweils vor und nach der manuellen Lymphdrainage zeigten, dass die Therapie einen Einfluss auf die hämodynamische Reaktion hat, allerdings zu wenig um sie als signifikant zu bezeichnen. Die Hauptfaktoren für die veränderten Werte sind vermutlich das höhere verfügbare Volumen im Kreislaufsystem, sowie die verringerte Belastung des erkrankten Gewebes durch die Lymphödeme.
 
   
 
 2021  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Simon, Paul
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Physiologie & Pathophysiologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Goswami, Nandu; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med. Dr.med.univ. MMedSci PhD.
  Rössler, Andreas; Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.nat.
  Brix, Bianca; Dr.scient.med. BSc MSc