| Hintergrund In den letzten Jahren wurde sehr viel im Bereich des Körpersalzhaushalts geforscht. Viele Studienergebnisse deuten darauf hin, dass es in der Haut von Menschen und anderen Säugetieren einen bisher unbekannten Salzspeicher geben könnte. Gründe für diesen Speicher könnte eine Schutzfunktion gegenüber Mikroorganismen, Schutz vor Austrocknung, ein Regelsystem für wechselnde orale Salzzufuhr oder möglicherweise all diese Gründe zusammen sein. Bei Patienten*innen mit einem Lymphödem könnte es sein, dass man diese Mechanismen deutlicher und besser beurteilen kann, weshalb dieses Kollektiv genauer untersucht wurde.
Ziel Ziel der Studie war es, Informationen über die Zusammensetzung der Lymphflüssigkeit zu erhalten und so mehr Wissen über die Einlagerung von Salz in der Haut zu gewinnen.
Methoden Bei Patienten*innen mit Lymphödemen wurden vor und nach einer manuellen Lymphdrainage verschiedene Parameter der Wasser- und Salzregulation, wie Aldosteron, Renin und Natrium gemessen und analysiert.
Ergebnisse Nach der manuellen Lymphdrainage stieg das Plasmavolumen im Median um 66.5 mL. Betrachtet man die Elektrolyte nach der manuellen Lymphdrainage, so lag der mediane Anstieg von Natrium bei 2.88 mmol/L und von Chlorid bei 2.54 mmol/L (Na: p<0.001, Cl: p<0.001). Es gab keine signifikanten Veränderungen der Plasma-Kalium-, -Calcium- und -Albumin-Konzentration. Während Natrium einen signifikanten Anstieg zeigte, sank die Plasma-Renin-Aktivität im Median um 0.04 ng/mL/h (Korrelation von Plasma-Renin-Aktivität - Natrium: p=0.029, r=-0.4 (-0.66 – -0.05)). Bei der Analyse des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems wurden keine signifikanten Veränderungen oder Korrelationen zwischen der Plasma-Renin-Aktivität und der Aldosteron-Plasmakonzentration festgestellt.
Erkenntnisse und Ausblick Die Ergebnisse dieser Arbeit veranlassen zu weiteren Untersuchungen des Salzspeichers Haut. Dadurch könnte es möglich sein, Krankheiten wie das Lymphödem, Diabetes Mellitus oder arterielle Hypertonie besser zu verstehen und somit besser behandeln bzw. im Idealfall vermeiden zu können. |