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Bibliografische Informationen
Titel
Auswirkungen der physikalischen Therapie auf die Flüssigkeitsmobilisierung, die hämodynamischen Reaktionen und die Gefäßfunktion bei Patienten mit Lymphödemen der unteren Extremitäten
Kurzfassung
Ziele: Das Lymphödem ist charakterisiert durch eine massive Gewebeschwellung aufgrund einer Dysfunktion des lymphatischen Systems. Die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) ist eine dreiwöchige physikalische Therapie, die aus manueller Lymphdrainage (MLD) sowie Kompressionsbandagen besteht. Sie zielt darauf ab die Lymphflüssigkeit zu mobilisieren und Volumen zu reduzieren. Obwohl bekannt ist, dass Lymphflüssigkeit in den Blutkreislauf zurückgeführt wird, ist nicht erforscht, wie der Körper auf die während der physikalischen Therapie mobilisierte überschüssige Flüssigkeit reagiert. Daher zielte diese Dissertation darauf ab, die Wirkung von KPE auf Flüssigkeitsverschiebungen, hämodynamische Reaktionen sowie die vaskuläre Funktion systematisch über drei Wochen und aufgrund der MLD zu untersuchen.
Methoden: Die Messungen wurden am 1., 2., 7., 14. und 21. Tage der KPE, vor - und nach - der MLD bei 13 Beinlymphödem-Patienten im Stadium II durchgeführt. Perometrie und bioelektrische Impedanzspektroskopie wurden zur Untersuchung von Beinvolumen, segmentaler- und Ganzkörper-Flüssigkeitszusammensetzung (Gesamtkörperwasser (limbTBW, %TBW), extrazelluläre (limbECF, %ECF) und intrazelluläre (limbICF, %ICF) Flüssigkeit, ECF/ICF und limbECF/limbICF) verwendet. Der Plasma-Hyaluronsäurespiegel (pHA), die Plasma-Volumenänderungen (PVC) und die Konzentrationen verschiedener Plasmakomponenten wurden im Blut bestimmt. Die hämodynamischen Reaktionen wurden während eines Sitzen-zu-Stehen-Tests, bestehend aus Baseline (im Sitzen), Stehen und einer Erholungsphase, kontinuierlich gemessen. Zur Bestimmung der endothelialen/vaskulären (Dys-)Funktion wurden Plasma Asymmetrisches Dimethylarginin (ADMA) Konzentrationen, die karotisch-femorale Pulswellengeschwindigkeit (PWVcf), die brachiale flussvermittelte Dilatation (FMD) und die retinale Mikrovaskulatur untersucht.
Ergebnisse: Das Beinvolumen, limbECF, limbICF, limbECF/limbICF, %TBW und %ECF nahmen während der dreiwöchigen KPE signifikant ab. Die größten Reduktionen traten innerhalb der ersten Woche der KPE auf. Die MLD führte zu einem signifikanten Anstieg von limbICF, %TBW und %ICF, während ECF/ICF aufgrund der MLD zurückging (p=0.003). Plasmavolumen, Albumin und Albumin/Globulin-Ratio stiegen nach der MLD signifikant an. Die MLD führte weiterhin zu einem Anstieg der weißen Blutkörperchen (Neutrophile) sowie zu einer Abnahme der eosinophilen Blutzellen. Die pHA-Werte veränderten sich durch die Lymphödembehandlung nicht. Die dreiwöchige KPE-Behandlung führte zu einer Reduktion des diastolischen Ruheblutdrucks (p=0.048). Die Ergebnisse zeigten eine signifikant niedrigere Herzfrequenz während der orthostatischen Belastung nach der MLD an Tag 14 und Tag 21 der KPE. Obwohl Lymphödem-Patienten zu Beginn der Studie keine erhöhten Werte aufwiesen, reduzierte sich das ADMA aufgrund der MLD signifikant.
Schlussfolgerungen: Die physikalische Therapie führt bei Lymphödem-Patienten zu Flüssigkeitsverschiebungen, wobei die größten Effekte innerhalb der ersten Woche der Therapie auftreten. Flüssigkeitsverschiebungen durch die physikalische Therapie spiegelten sich auch in einem erhöhten Plasmavolumen, einer erhöhten Proteinkonzentration und einer veränderten Zellzahl wider. Der Hyaluronsäurespiegel im Plasma ist möglicherweise kein geeigneter Biomarker für den Lymphfluss bei Lymphödempatienten, die sich einer Therapie unterziehen. Lymphödempatienten scheinen kein höheres Risiko für orthostatische Unverträglichkeit und Stürze zu haben. Obwohl Lymphödempatienten zu Beginn der Therapie keine Anzeichen einer Endothelfunktion zeigen, scheint die manuelle Lymphdrainage einen positiven Effekt zu haben, da sie zu einer Senkung des AMDA-Spiegels führte.
Schlagwörter
Lymphatische Funktionsstörungen; komplexe physikalische Entstauungstherapie; manuelle Lymphdrainage; Flüssigkeitsmobilisierung; kardiovaskuläre Veränderungen; Blutdruckregulation; Endothelfunktion;
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
2021
Volltext
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Brix, Bianca; BSc MSc
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Lehrstuhl für Physiologie & Pathophysiologie
Studium
UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer/in (intern)
Goswami, Nandu; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med. Dr.med.univ. MMedSci PhD.
CO – Betreuer/in (intern)
Rössler, Andreas; Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.nat.
CO – Betreuer/in (extern)
Apich, Gert; Prim. Dr.
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