| Hintergrund: Übergewicht ist eine der wichtigsten Ursachen für den Anstieg von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mittlerweile sind auch viele Kinder und Jugendliche von Übergewicht und Adipositas betroffen. Das metabolische Syndrom beschreibt eine Häufung von kardiometabolischen Risikofaktoren. Betroffene Personen haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes Mellitus. Darum ist die Identifikation von gefährdeten Personen besonders wichtig, um geeignete Präventionsmaßnahmen und Therapien einleiten zu können. Zielsetzung: Wir untersuchten die Prävalenz von kardiometabolischen Risikofaktoren in 13-16-jährigen Jugendlichen in Mthatha, Südafrika. Methoden: 244 Jugendliche wurden in diese Studie aufgenommen. Anthropometrische Daten wurden erhoben. Der systolische und diastolische Blutdruck wurde gemessen. Blutabnahmen wurden durchgeführt und Nüchternglukose, Triglyceride und HDL-Cholesterin analysiert. Nach dem Ausschluss von 8 Teilnehmern wurde die statistische Analyse für 236 Teilnehmer durchgeführt. Ergebnisse: Übergewicht und Adipositas zeigten sich in der Studienpopulation hochverbreitet, 30,5% der Teilnehmer wurden als übergewichtig/adipös klassifiziert. 37,7% zeigten hochnormalen oder erhöhten Blutdruck. In der übergewichtigen/adipösen Gruppe waren hochnormaler Blutdruck und Hypertension mit 61,1% hochprävalent und signifikant häufiger als bei untergewichtigen und normalgewichtigen Proband*innen. Jedoch wurde auch bei den normalgewichtigen Proband*innen eine Prävalenz von 27,3% beobachtet. Beinahe die Hälfte der Kohorte (45%) zeigte zumindest einen Risikofaktor. Es zeigte sich ein Clustering von Risikofaktoren, wobei die übergewichtigen/adipösen Proband*innen mehr Risikofaktoren aufwiesen. In einer Subgruppe mit 94 Proband*innen wurde das metabolische Syndrom untersucht. Hier zeigte sich eine Prävalenz von 7,4%, wobei die Prävalenz bei Proband*innen mit Übergewicht/Adipositas bei 26,1% lag. Schlussfolgerung: Kardiometabolische Risikofaktoren haben eine hohe Prävalenz in der untersuchten Population. Die Jugendlichen haben dadurch ein hohes Risiko zukünftig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken. Weitere Untersuchungen auf diesem Gebiet sind notwendig und Präventionsstrategien sollten etabliert werden, um dieses wachsende Problem zu adressieren. |