| Einleitung: Aortenstenose ist eine der häufigsten chronisch-progressiven Herzklappenerkrankung der westlichen Bevölkerung. Unbehandelt führt sie zu Linksherzinsuffizienz, plötzlichem Herzstillstand, Synkopen und letztendlich vorzeitigem Tod. Daher benötigen diese PatientInnen früher oder später einen Aortenklappenersatz. Neue Techniken, wie die minimale Sternotomie, wurden in den letzten Jahren eingeführt und zeigten eine Überlegenheit gegenüber herkömmlichen Methoden. In der Regel werden nur harte Endpunkte wie Morbidität und Mortalität berücksichtigt, wenn das Outcome nach diesen Eingriffen beurteilt wird. Funktionelle Parameter des kardiovaskulären und autonomen Systems könnten jedoch nützliche Erkenntnisse darüber liefern, wie sich die Genesung bei diesen Patienten manifestiert. Bisher wurden kardiopulmonale Belastungstests in frühen Stadien der Genesung nicht durchgeführt. In der Literatur gibt es daher keine Erkenntnisse darüber, wie sich kardiopulmonale und autonome Parameter unter Belastungstests bei Patienten nach der Erholung von minimalen Aortenklappen Ersatz Interventionen verhalten. Ziele & Aufgaben: Diese Studie untersuchte frühe Veränderungen in kardiovaskulärer und autonomer Funktion nach Aortenklappen Ersatz Operation, mittels submaximaler kardiopulmonaler Belastungstests. Das Ziel ist es neue Erkenntnisse über die Regeneration nach diesen minimal-invasiven Operationen zu gewinnen.
Methoden: Eine Stichprobe von 10 Aortenstenose PatientInnen wurde mit einer gesunden Kontrollgruppe (n= 10) verglichen und deren CVS und autonome Funktion mit submaximalem CPET zu drei Messzeitpunkten (präoperativ, 5 Tage postoperativ, 3 Wochen postoperativ) erhoben. Die evaluierten CVS-Parameter: Rest-HR, Peak-HR, HR-Recovery und Decrement wurden zwischen diesen drei Messzeitpunkten mittels multivariater Varianzanalyse berechnet. Die präoperativen Parameter der Aortenstenose Gruppe wurden mit der gesunden Kontrollgruppe verglichen. Da postoperativ die Hälfte der Aortenstenose PatientInnen (n=5) eine β-Blocker-Therapie mit Bisoprolol erhielten, wurde die Aortenstenose Gruppe in zwei Subpopulationen aufgeteilt, welche separat analysiert wurden.
Ergebnisse: Der erwartete Unterschied in CVS-Parametern zwischen Aortenstenose PatientInnen und gesunder Kontrollgruppe war nicht signifikant. Des Weiteren ergab sich kein signifikanter Unterschied für die Parameter Rest-HR, Peak-HR, HR-Recovery und Decrement zwischen den Zeitpunkten präoperativ und postoperativ 5 Tage. 3 Wochen postoperativ zeigte sich ein signifikant niedrigerer Peak HR (p=.002) sowie rest-HR (p=.025), sowohl in der β-blockierten als auch nicht β-blockierten Aortenstenose Gruppe. Kein signifikanter Unterschied wurde zwischen den Messzeitpunkten für den Parameter HR-Decrement und HR-Recovery in beiden Gruppen gefunden.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen keine Verbesserung der kardiovaskulären und autonomen Funktion innerhalb der ersten 5 Tage nach dem Eingriff. Nach 3 Wochen postoperativ wird eine Verbesserung der kardialen Funktion auf Grund der niedrigeren Rest- und Peak-Herzfrequenz angenommen. Eine Verbesserung bzw. Erholung der autonomen Funktion (keine Erhöhung von HR-Decrement und Recovery) konnte auch nach 3 Wochen nicht nachgewiesen werden. Es wird angenommen, dass die autonome Funktion eine längere Regenerationszeit als 3 Wochen benötigt. |