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Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Effekte von Immobilisierung durch Bettruhe auf vaskuläre Funktion  
 Hintergrund: Die Dekonditionierung des kardiovaskulären Systems ist eine der großen Hürden der bemannten Raumfahrt. Des Weiteren führen längere Aufenthalte in der Schwerelosigkeit unter Umständen zu einer irreversiblen Visusverschlechterung. Um Schwerelosigkeit zu simulieren und ihre Auswirkungen zu erforschen, wurde das Modell der Bettruhe bei 6° Kopftieflage (HDBR, head down bedrest) entwickelt. Die Fundusfotografie bietet die Möglichkeit, die Gefäße des Augenhintergrunds nichtinvasiv und reproduzierbar in vivo darzustellen, um die Auswirkungen von HDBR auf die Gefäße der Retina zu untersuchen. Ziel dieser Arbeit ist es, Veränderungen in der Mikrozirkulation des Auges während HDBR zu erforschen. Dies geschieht durch Analyse der Vasa centrales retinae mittels Fundusfotografie. Methoden: Die Daten wurden während einer Langzeit-HDBR-Studie der ESA an der Weltraumklinik MEDES in Toulouse erhoben. Die retinale Gefäßanalyse erfolgte mit einer nicht-mydriatischen, portablen Funduskamera an zehn gesunden, männlichen Probanden. Die Datenerhebung fand zwei Tage vor der Bettruhe, (BDC-2, baseline data collection) sowie am ersten, achten, 16. und 29. Tag der Bettruhe statt (HDT01, HDT08, HDT16, HDT29, head-down tilt). Central retinal arterial equivalent (CRAE) und central retinal venous equivalent (CRVE) sowie der ateriovenöse Quotient (AVR, arterio-venous ratio) wurden durch softwaregestützte Bildanalyse ermittelt. Die Ergebnisse der einzelnen Messungen wurden mittels abhängigem T-Test verglichen, wobei ein p-Wert kleiner 0,05 als statistisch signifikant betrachtet wurde. Resultate: Die durchschnittlichen Gefäßdurchmesser betrugen 128,78 ± 10,65µm (CRAE) bzw. 197,07 ±13,56µm (CRVE). Verglichen mit der Baseline ergaben sich am ersten Tag der Bettruhe keine signifikanten Veränderungen. Im Vergleich mit HDT01 sank am achten Tag (HDT08) CRAE signifikant (125,41 ± 10,90, p = 0,007), am 29. Tag (HDT29) nahmen sowohl CRAE (126,80 ± 10,05, p = 0,011) als auch CRVE (191,89 ± 11,90, p = 0,003) signifikant ab. AVR zeigte im Laufe der Studie keine signifikante Veränderung, der Durchschnittwert betrug 0,65 ± 0,04. Diskussion: Die Resultate legen einen Einfluss von head-down bedrest auf den Durchmesser der Vasa centrales retinae nahe. Bettruhe führt zu einer signifikanten Abnahme des Durchmessers sowohl der A. centralis retinae als auch der V. centralis retinae. Diese Veränderungen könnten auf eine myogene Antwort der Gefäße auf den erhöhten hydrostatischen Druck zurückgeführt werden. Dieser ergibt sich durch eine


v
Flüssigkeitsverschiebung in Richtung Kopf und Oberkörper aufgrund der sechs Grad Kopftieflage. Meines Wissens gibt es bislang keine Studie, die die Veränderungen der retinalen Gefäße während sechzigtägiger Bettruhe in Kopftieflage untersucht hätte.  
   
 
 2018  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hasso, Robin
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Physiologie & Pathophysiologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Goswami, Nandu; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med. MMedSci PhD.