| Hintergrund: HIV und TB stellen eine große Belastung für unsere Weltgesundheit dar. Gerade die HIV/TB Koinfektion, die vorwiegend einkommensschwache Länder betrifft, bedeutet eine Herausforderung für die jeweiligen Gesundheitssysteme. Gleichzeitig steigt die Inzidenz von Atherosklerose und kardiovaskulären Erkrankungen in Entwicklungsländern. Allen voran ist Afrika südlich der Sahara mit einer zunehmenden dreifachen Last durch HIV, TB und kardiovaskuläre Erkrankungen konfrontiert. TB und HIV korrelieren jeweils mit einem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Ungeklärt ist allerdings noch, wie die Koinfektion mit HIV und TB das Erkrankungsrisiko des kardiovaskulären Systems beeinflusst. Ziele: Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die derzeitige verfügbare Literatur im Hinblick auf die Fragestellung, wie die HIV und TB Koinfektion die Entstehung von kardiovaskulären Erkrankungen beeinflusst, zu untersuchen. Zusätzlich hinterfragt diese wissenschaftliche Arbeit, wie die HIV und TB Therapie das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen verändert. Methoden: Eine systematische Analyse der primären und sekundären Literatur wurde durchgeführt, um Informationen zu den zentralen Fragestellungen zu gewinnen. Medizinische Datenbanken lieferten dazu die aktuellen Publikationen. Die Bibliotheken der Medizinischen Universität Graz und der Karl-Franzens-Universität Graz gestatteten Zugang zu Lehrbüchern über Infektions- und Tropenkrankheiten. Richtlinien und aktuelle Daten von der Weltgesundheitsorganisation und den Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention wurden mit in die Diplomarbeit integriert. Diskussion: M. tuberculosis und das Humane Immundefizienz-Virus tragen durch direkte und indirekte Mechanismen zur Entstehung von Atherosklerose und kardiovaskulären Erkrankungen bei. Immunaktivierung, chronische Entzündung und autoimmune Vorgänge induzieren die Progression von atherosklerotischen Plaques und darausfolgenden kardiovaskulären Komplikationen. Es ist jedoch unklar, wie die Koinfektion mit HIV und TB das kardiovaskuläre Risiko beeinflusst. Diese Literaturrecherche hebt die Notwendigkeit von Forschung in diesem Bereich hervor. EndoAfrica, ein Forschungsprojekt, welches sich mit der kardiovaskulären Gesundheit in Südafrika befasst, untersucht die Zusammenhänge zwischen HIV Infektionen, antiretroviraler Therapie und endothelialer Dysfunktion, welche zu kardiovaskulären Ereignissen in der südafrikanischen Population führt. Diese Diplomarbeit weist im Besonderen auf Studien wie das EndoAfrica Projekt hin, welche die oben erläuterten Zusammenhänge untersuchen. |