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Bibliografische Informationen
Titel
Pharmakologische Interventionen zur Therapie der Migräne Etablierte Therapeutika im Vergleich mit neuen Medikamentenklassen
Kurzfassung
Einleitung: Die Migräne ist eine primäre Kopfschmerzerkrankung mit einem 4-72 Stunden anhaltenden, einseitigen, pulsierenden Kopfschmerz von moderater bis schwerer Schmerzintensität und Schmerzzunahme bei körperlicher Aktivität. Zusätz-lich können Übelkeit, Erbrechen, Licht- oder Geräuschempfindlichkeit auftreten. Un-terschieden wird zwischen einer Migräne mit Aura und ohne Aura. Während man beim Auftreten von 0-14 Kopfschmerztagen pro Monat von episodischer Migräne spricht, treten die Kopfschmerzen bei der chronischen Migräne an mindestens 15 Tagen pro Monat auf. Es gibt außerdem noch Sonderformen wie die familiäre hemiplegische Migräne oder die menstruelle Migräne. Weltweit sind mehr als eine Milliarde Men-schen von der multifaktoriell bedingten Migräne betroffen, das ergibt eine Prävalenz von 14%. Die Diagnostik umfasst eine genaue Anamnese mit Fragebogen und Kopf-schmerztagebuch und anhand der internationalen Klassifikationskriterien ICHD-3 wird in Folge eine Diagnose gestellt. Die Therapie umfasst Medikamente zur Akuttherapie und Medikamente zur Migräneprophylaxe. Auch der Lebensstil, die Ernährung, psy-chologische Therapieverfahren oder interventionelle Methoden spielen eine Rolle in der Behandlung.
Methoden: Diese Diplomarbeit stellt eine Übersichtsarbeit dar, welche auf einer sys-tematischen Literaturrecherche basiert. Es wurden Informationen von aktuellen wis-senschaftlichen Artikeln und Publikationen von Studien verwendet. Diese stammen aus online Datenbanken wie „PubMed“, „Google Scholar“ und „clinicaltrials.gov“. Au-ßerdem wurden die seit 2022 gültigen und 2024 aktualisierten Leitlinien für die Thera-pie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft herangezogen.
Ergebnisse: Für die Akuttherapie kommen Analgetika wie Paracetamol und Meta-mizol sowie NSAR wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen oder Cele-coxib zum Einsatz. Bei stärkeren Attacken oder fehlendem Ansprechen auf Schmerz-mittel können Triptane angewendet werden. Es gibt dabei verschiedene Wirkstoffe wie Sumatriptan, Zolmitriptan, Amlotriptan oder Naratriptan. Bei Kontraindikation gegen Triptane beziehungsweise Unwirksamkeit anderer Medikamente können Gepante wie Rimegepant oder Ditane wie Lasmiditan verwendet werden. Zusätzlich wird der Ein-satz von Antiemetika wie Metoclopramid oder Domperidon beim Auftreten von Übel-keit oder Erbrechen empfohlen.
Eine Migräneprophylaxetherapie ist bei Personen mit mindestens vier monatlichen Kopfschmerztagen bei einer Einschränkung der Lebensqualität, bei hohem Leidens-druck oder dem Risiko für Medikamentengebrauch indiziert. Ziel ist bei episodischer Migräne eine Reduktion der Kopfschmerzattacken um 50% und bei chronischer Mig-räne um 30%. Nach 6-12 Monaten Anwendungszeit ist eine Evaluierung der Notwen-digkeit empfohlen. Wenn keine Besserung auftritt, sollte ein Therapiewechsel oder Therapieabbruch angedacht werden. Zum Einsatz kommen β-Blocker wie Proprano-lol, der Calcium-Kanal-Blocker Flunarizin, die Antiepileptika Valproinsäure sowie Topi-ramat, das Antidepressivum Amitriptylin, außerdem OnabotulinumtoxinA und mono-klonale Antikörper gegen CGRP oder den CGRP-Rezeptor. Dieser spielt bei der Mig-räneentstehung eine Rolle. Gepante können neben dem Einsatz zur Akuttherapie auch zur Prophylaxe verwendet werden.
Diskussion: Das Ziel dieser Arbeit ist ein Vergleich der Wirksamkeit bisher etablierter Migränemedikamente mit den neueren Wirkstoffklassen.
Die Wirksamkeit der Medikamente wird bei den Akuttherapeutika in Schmerzfreiheit oder -reduktion nach zwei Stunden beurteilt. Nach aktuellem Wissensstand zeigen die Triptane die höchste Wirkstärke. Bei Kontraindikationen für den Einsatz sind neuere Wirkstoffklassen wie Ditane und Gepante eine geeignete Alternative.
Bei einer Migräneprophylaxetherapie wird die Wirksamkeit anhand des prozentuellen Anteils der Patient*innen mit einer über 50% Reduktion der monatlichen Migränetage nach dreimonatiger Therapie gemessen. Eine besonders starke Wirkung unter den bisher etablierten Medikamenten zeigt Topiramat. Das Nebenwirkungsprofil ist jedoch eher ungünstig und daher die Patientencompliance mäßig. OnabotulinumtoxinA zeigt eine gute Wirksamkeit und ein günstigeres Nebenwirkungsprofil. Neuere, teurere Wirkstoffe, wie die monoklonalen Antikörper, wirken ebenfalls stark, besonders schnell und können zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Die Langzeitfolgen wurden jedoch erst wenig erforscht.
Schlagwörter
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Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Harrant, Flora Magdalena
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Lehrstuhl für Pharmakologie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Luschnig, Petra; Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.
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