| Die Diplomarbeit befasst sich mit den Anwendungsmöglichkeiten der Flüssigbiopsie bei Sarkomen. Sarkome sind seltene, bösartige Tumoren mit schlechter Prognose, die vor allem junge Patienten trifft. Sie entstehen aus mesenchymalem Gewebe und können grob in Weichteil- und Knochentumore eingeteilt werden. Eine große Anzahl der Sarkome besitzen spezifische Translokationen. Translokationen treten auf, wenn Chromosomen in Stücke brechen und die fragmentierten Teile wieder an andere Chromosomen angehängt werden. Im Gegensatz zu anderen Tumorentitäten hat sich das Überleben in den letzten Jahren nicht verbessert, was mit der großen Heterogenität und Seltenheit der Sarkome zu tun hat. Die Diagnose wird mittels einer Nadelbiopsie gestellt und die Überwachung der Therapie findet hauptsächlich über radiologische Diagnostik statt, da wiederholte Biopsien eine zu große Belastung für die meist jungen PatientInnen darstellt. Die Flüssigbiopsie hingegen stellt eine minimal invasive Methode dar. Das Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob sich der Nachweis von zirkulierende Tumor DNA mittels ddPCR dazu eignet die Therapie von Sarkoma PatientInnen zu überwachen. Die analysierte Kohorte umfasste 18 StudienteilnehmerInnen mit verschiedenen Entitäten von Sarkomen. Um die genetischen Veränderungen analysieren zu können, und die Bruchpunkte, die meist in den Introns liegen, zu bestimmen, wurde ein Whole-Genome-Sequencing in Auftrag gegeben. Die Bruchpunkte der Translokationen bei den verschiedenen Tumorentitäten konnten bei 15 aus 18 Proben bestimmt werden. Dies lieferte die notwendigen Informationen für die Erstellung der benötigten Sonden für die digital-droplet PCR. Es wurde somit nach den tumorspezifischen strukturell veränderten DNA-Moleküle im Plasma gesucht, indem individuell erstellte ddPCR Ansätze verwendet wurden. Insgesamt konnte in 26% der Proben ctDNA nachgewiesen werden, darunter bei allen Ewing Sarkomen und einem Synovial Sarkom. Die Ergebnisse zeigten, dass unser Ansatz vor allem bei Ewing Sarkomen eine erfolgversprechende Möglichkeit in der Therapieüberwachung darstellt. Bei einem Fall wurden die ddPCR Ergebnisse in der Zusammenschau mit dem klinischen Verlauf betrachtet. Hier zeigte sich, dass die ddPCR Ergebnisse mit den radiologischen bzw. klinischen Untersuchungen kongruent waren. Zu einem Zeitpunkt konnte bereits ctDNA nachgewiesen werden, als das PET-CT noch unauffällig war. Auch viele weitere Studien unterstreichen das Potential von Flüssigbiopsien zur Therapieüberwachung, zur Erkennung von Resttumorzellen und zur Früherkennung von Rückfällen. Damit das Potenzial voll genutzt werden kann, muss die analytische Validität und der klinische Nutzen in großen randomisierten Studien untersucht werden. |