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Bibliografische Informationen
Titel
Organspende: Organisationsstruktur, Organbedarf, Erfolgsparameter
Kurzfassung
Organspende ist die Voraussetzung für erfolgreiche Organtransplantations- programme. Um eine ausreichende Anzahl an Spenderorganen zur Verfügung zu haben, bedarf es Organisationsstrukturen. Der gesamte Prozess von der Erkennung potentieller hirntoter Organspender*innen über die Kommunikation mit den Angehörigen, die Durchführung der Hirntoddiagnostik, der intensivmedizinischen Betreuung von hirntoten Organspender*innen bis zur Organentnahme und Allokation muss in diesen Organisationsstrukturen abgebildet sein. Da es sich um ein einerseits für manche Beteiligten emotional belastendes und andererseits organisatorische komplexes Feld handelt, sind unterschiedliche Länder unterschiedlich erfolgreich in der Umsetzung des Ziels der „self- sufficiency“ in der Organspende.
Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Analyse der Prozesse der Organspende aus einer Management-Perspektive und geht der Frage nach, wie hoch der wahre Bedarf an Spenderlebern in Österreich wäre.
Für die Analyse der Prozesse der Organspende wurden die vorhandenen Prozesse und Strukturen in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Spanien verglichen und diskutiert. Es zeigt sich, dass trotz ähnlicher Strukturen und Prozesse die Ergebnisse sehr unterschiedlich sein können. Dies hebt hervor, dass neben den Strukturen und definierten Prozessen auch die agierenden Persönlichkeiten eine wichtige Rolle für den Erfolg spielen. Die Analyse der Systeme zeigte außerdem, dass es wichtig ist, relevante Qualitätsindikatoren für Organspendeprogramme zu entwickeln.
Die Analyse des Bedarfs an Spenderlebern in Österreich ergab, dass jährlich 5.7 Leberspender*innen pro Million Einwohner*innen fehlen, um alle Patient*innen auf der Warteliste rechtzeitig zu versorgen. Weitere 8.4 Leberspender*innen pro Million Einwohner wären notwendig um den vorhandenen, aber derzeit nicht abdeckbaren Bedarf im Bereich onkologischer Lebertransplantations-Indikationen decken zu können. Die Umfrage zum Organmangel in Österreich ergab, dass bis zu 10% der Ärzt*innen, die Entscheidungen treffen, ob Patient*innen auf die Leberwarteliste kommen, den Organmangel in ihre Entscheidungen einfließen lassen und mehr Patient*innen für die Warteliste empfehlen würden, wenn es mehr Organe gäbe. Durch den demographischen Wandel und Veränderungen in
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der Epidemiologie von Lebererkrankungen ist mit einer weiteren Steigerung des Bedarfs zu rechnen.
Insgesamt besteht in Österreich ein gut funktionierende Organspendesystem. Die von der World Health Organisazion (WHO) geforderte „Selbsterhaltungsfähigkeit“ kann in Österreich bei Lebertransplantationen aber auf Kosten von Todesfällen auf der Warteliste sowie bei strengen Richtlinien für die Auflistung von Patienten mit onkologischen Indikationen noch nicht erfüllt werden. Es ist davon auszugehen, dass 40-45 Organspender*innen pro Million Einwohner notwendig sind, um den aktuellen und zukünftigen Bedarf zu decken. Die weitere Optimierung der Organspendeprozesse, neue Methoden wie Maschinenperfusion und chirurgische sowie organisatorische Fortschritte sowie die Förderung der Organspende nach Herztod sind notwendig um den steigenden Bedarf zu decken. Aufklärungsarbeit und kontinuierliche Evaluierung und Optimierung von Organisationsstrukturen sind relevante Managementmaßnahmen um dieses Ziel zu erreichen.
Schlagwörter
Organspende, Hirntod, Warteliste, Organisation, Organspendeprozess, Selbstversorgung
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
2021
Volltext
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Stadlbauer-Köllner, Vanessa Maria; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Medizinische Universität Graz
Studium
UO 992 504 Universitätslehrgang; MBA Health Care and Hospital Management  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Zink, Michael; Priv.-Doz. Dr.
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