| Hintergrund: Ziel dieser Arbeit war es Teicoplaninspiegel von pädiatrischen sowie auch erwachsenen Patienten und Patientinnen insbesondere im Hinblick auf geschlechts-und altersspezifische Unterschiede zu untersuchen.
Methoden: Am Univ.-Klinikum Graz sind Teicoplanin-Dosierungen von 6-15 mg/kg einmal täglich empfohlen, meist mit einer zusätzliche Gabe am ersten Therapietag (loading dose). Der erste Teicoplanin Talspiegel (teicoplanin trough level – TTL) wird am Therapietag 3 oder 4 gemessen und die Dosierung entsprechend angepasst mit dem Ziel, Spiegel >10 µg/mL zu erreichen (>20 µg/mL bei schweren Infektionen). In einer retrospektiven Studie haben wir 4413 Teicoplaninspiegel von 1380 Patienten analysiert, die von 2005 bis 2014 bestimmt wurden.
Ergebnisse. Die ersten Spiegel pro Episode lagen in 32,2% <10 µg/mL, in 73,3% <20 µg/mL. Erwachsene (15,0-64,9 Jahre) und ältere Patienten (≥65,0 Jahre) hatten signifikant niedrigere TTLs im Vergleich zu Kindern (0-14,9 Jahre) und folglich ein 3,7 bzw. 3,5-fach erhöhtes Risiko für subtherapeutische Spiegel <10 µg/mL (41.3% und 40.0% vs. 15.9%, p<0.001 für beide).
Insgesamt stiegen die Spiegel im Verlauf der Behandlungsepisoden rasch an, die Rate an subtherapeutischen follow-up Spiegeln war signifikant niedriger als bei den Erst-Spiegeln (32,2% der Erst- und 13,2% der follow-up Spiegel lagen <10 µg/mL, 73,3% und 58.7% <20 µg/mL, p jeweils <0.001). Während es bei Kindern keine geschlechtsspezifischen Unterschiede gab, hatten erwachsene Männer niedrigere Spiegel als Frauen und konsekutiv auch ein doppelt so hohes Risiko für Spiegel im subtherapeutischen Bereich (p<0.001).
Schlussfolgerung. Die Teicoplanin Pharmakokinetik ist abhängig von Alter und Geschlecht, mit höheren Serumspiegeln bei jüngeren und weiblichen Patienten. Ein Drittel der Patienten hat erste Talspiegel im subtherapeutischen Bereich. |
