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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Der Einfluss von Gallensäuren auf die Thrombingenerierung bei cholestatischen Lebererkrankungen - In vitro Experimente und translationelle Aspekte  
 Hintergrund und Zielsetzung:
Neben ihrer ursprünglich beschriebenen metabolischen Funktion spielen Gallensäuren (GS) eine Rolle bei der Blutgerinnung. Erhöhte GS Konzentrationen bei cholestatischen Lebererkrankungen scheinen die Blutgerinnung zu beeinflussen, indem sie Tissue Factor (TF) aktivieren, was zu vermehrter Thrombingenerierung führt. Allerdings ist weder der genaue Mechanismus der TF Aktivierung innerhalb des Leberparenchyms, noch die Rolle von Farnesoid X Rezeptor (FXR), einem Kernrezeptor der Gallensäuren, beleuchtet. In dieser Arbeit wurde der Einfluss von verschiedenen Gallensäuren auf die TF Aktivität und die Thrombin Generierung in Hepatozyten untersucht und die beobachteten Effekte mit FXR abhängigen Signalwegen und Apoptose korreliert.

Methoden:
HepG2 Zellen und primäre humane Hepatozyten wurden mit verschiedenen Konzentrationen von Chenodeoxycholsäure (CDCA), Glykochenodeoxycholsäure (GCDCA), Ursodeoxycholsäure (UDCA), mit dem synthetischen FXR-Agonisten GW4064 oder mit dem synthetischen FXR-Antagonisten DY268 für 12 bzw. 24 Stunden inkubiert. Die Zellviabilität wurde mit MTT Tests überprüft. Die TF Aktivität wurde mittels Faktor Xa Generation überprüft und die Thrombingenerierung mittels kalibrierter automatisierter Thrombographie gemessen. Quantitative Polymerase Kettenreaktion (qPCR) wurde verwendet um die FXR Aktivierung zu bestimmen. Die TF Protein-Level wurden mittels Western Blot bestimmt und Fluoreszenzmikroskopie von gefärbten HepG2 Zellen wurde verwendet um eine etwaige Hochregulation von TF zu erkennen. Gespaltene Caspase-3 und Annexin V Bindung wurden als Apoptose-Marker herangezogen.

Ergebnisse:
Vermehrte TF Aktivität und Thrombingenerierung wurden mit CDCA und GW4064 und in primären Hepatozyten auch mit GCDCA beobachtet. UDCA zeigte keine Effekte. Bei Inhibierung der FXR Aktivität durch den FXR-Antagonisten DY268, wurde eine deutlich verminderte TF Aktivität beobachtet. In der qPCR zeigte sich eine Hochregulierung der FXR-Zielgene nur mit CDCA und GW4064. In der Western Blot Analyse, sowie in der Fluoreszenzmikroskopie zeigte sich keine vermehrte TF Expression, was für eine TF-„Decryption“ statt Hochregulierung spricht. Es wurden keine apoptotischen Effekte beobachtet.


Schlussfolgerung:
Eine Langzeit-Exposition von Hepatozyten mit per se unschädlichen GS könnte zu intrazellulärer FXR-Überstimulierung führen. Die dadurch bewirkte TF Aktivierung ist unabhängig von den amphiphilen Eigenschaften der GS. Die Effekte der GS auf die TF Aktivierung korrelieren mit der Fähigkeit der GS, in die Zellen aufgenommen zu werden und FXR zu aktivieren. Die TF Aktivierung findet unabhängig von Apoptose-Mechanismen statt.
 
 Gallensäuren, intrahepatische Blutgerinnung, Tissue factor-Aktivität, Thrombingenerierung, FXR-Stimulation  
 
 2023  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Bauer, Theresa; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Schlagenhauf, Axel; Priv.-Doz. Mag.rer.nat. Dr.scient.med.
  Jahnel, Jörg; Priv.-Doz. Dr.med.univ. MBA
  Wagner, Martin; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.