| Prostazyklin-analoge Wirkstoffe werden als Standardtherapeutika zur Behandlung von gefäßverengenden Erkrankungen, wie der pulmonalen Hypertonie oder dem Raynaud-Syndrom, eingesetzt. Obwohl sie sehr gut wirken, ist ihre systemische therapeutische Anwendung sehr teuer und wird außerdem von vielen Nebenwirkungen begleitet. Um die Effizienz der Wirkstoffe zu erhöhen, wurden liposomale Nanopartikel als Trägersysteme für Prostazyklin-Analoga getestet. In dieser Studie wurden liposomale Trägerpartikel für die Anwendung des gefäßerweiternden Wirkstoffes Iloprost entwickelt und ihre pharmakologische Wirksamkeit mit Hilfe von intrapulmonalen Mausarterien am Myographen getestet.
Die Zusammensetzung der liposomalen Membran hatte einen großen Einfluss auf die Verkapselungsrate von Iloprost. Der Einbau von kationischen Lipiden, wie Stearylamin oder DOTAP, in die Liposomenmembran erhöhte den Einschluss von Iloprost auf mindestens 50%. Hingegen führte die Zugabe von Cholesterol zur Lipidschicht der Liposomen zu verringerten Verkapselungsraten von Iloprost. Die verschiedenen liposomalen Formulierungen wurden auch auf ihre Toxizität getestet. Die Lebensfähigkeit von pulmonal-arteriellen glatten Muskelzellen war in Gegenwart der Liposomen nicht vermindert. Verglichen mit einer äquivalenten Menge an freiem Iloprost, konnten vier der sechs neuen Iloprost-Formulierungen eine deutlich verbesserte Blutgefäßerweiterung an pulmonalen Mausarterien erreichen. Das in PEGylierten Liposomen eingeschlossene Iloprost wies außerdem eine konzentrationsabhängige Wirkung an den Arterien auf. Damit konnte gezeigt werden, dass zur Erreichung desselben pharmakologischen Effektes nur halb soviel vom liposomalen Iloprost benötigt wird wie vom Iloprost in wässriger Form. Vernebelungsversuche zeigten, dass der „vibrating mesh“- Inhalator Liposomen am effizientesten vernebeln kann und außerdem den geringsten Einfluss auf den Einschluss von Iloprost in die Liposomen hatte. Kationische Liposomen könnten somit effiziente Wirkstoffträgersysteme für Iloprost darstellen um dessen therapeutische Effizienz in vivo zu steigern.
|