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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Extrazelluläre Vesikel aus Plazentaexplantatflusskultur und ihre Rolle in der Präeklampsie  
 Eine gesunde Plazenta ist ein hochfunktionelles Organ, das die Entwicklung des wachsenden Fötus ermöglicht. Sie fungiert als Schnittstelle zwischen Fötus und Mutter, eingebettet in ein dynamisches System aus zirkulierendem mütterlichem Blut und den darin vorkommenden Substanzen. Der Verlauf einer gesunden Schwangerschaft ist abhängig von der biochemischen und morphologischen Integrität der Plazenta, einschließlich eines ausgewogenen feto-maternalen Austauschs. Verschiedene Schwangerschaftspathologien werden mit plazentaren Fehlfunktionen in Verbindung gebracht, insbesondere in der Präeklampsie (PE). Es handelt sich dabei um ein globales Schwangerschaftssyndrom mit zunehmender Bedeutung, dessen Ätiologie jedoch noch unbekannt ist. Im Allgemeinen wird die Pathophysiologie dieses Syndroms mit einer Fehlfunktion der Plazenta sowie mit verschiedenen mütterlichen Organfehlfunktionen in Verbindung gebracht. Eine wachsende Zahl von Studien hat bereits versucht, die verschiedenen Hypothesen und Szenarien im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Merkmalen der Präeklampsie zu erläutern, wobei meist ein allgemeiner Konsens darüber besteht, dass extrazelluläre Vesikel (EV) der Plazenta eine Rolle bei der Entwicklung dieses Syndroms spielen.

In dieser Arbeit habe ich ein neuartiges Ex-vivo-Durchflusskultursystem für Plazentaexplantate etabliert, das eine dynamische Situation wie die im Mutterleib nachahmt. Es konnte gezeigt werden, dass dieser Kultivierungsmodus die Gewebsintegrität von in vitro kultiviertem Plazentagewebe im Vergleich zu der üblicherweise verwendeten statischen Methode verbessert. Darüber hinaus wurde dieses System verwendet, um die in vivo-Situation hinsichtlich der Freisetzung von EV aus der Plazenta in den mütterlichen Kreislauf zu simulieren.

Die Analyse isolierter EV, die aus kultivierten gesunden (NP) und PE-Plazentaexplantaten gewonnen wurden, bestätigte die Annahme einer verstärkten Freisetzung von EV aus PE-Plazenta-Proben. Darüber hinaus ergab die Analyse der Aufnahme von EV in Endothelzellen, dass EV nach 4 Stunden Exposition unter konstanten Flussbedingungen vorwiegend in Endothelzellen internalisiert werden. Es wurden keine signifikanten Unterschiede im Aufnahmemuster, bezüglich der Lokalisierung, zwischen PE-EV und NP-EV gefunden. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass NP-EV und PE-EV, die aus Plazentaexplantaten in Flusskultur gewonnen wurden, mit einer geringen Menge an Flt1/VEGFR1, nicht aber mit PlGF assoziiert sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Arbeit zum Verständnis der Rolle von EV in der Schwangerschaft beiträgt. Darüber hinaus bietet sie neue Einblicke in eine schonende und dennoch einfache Technik zur Ex-vivo-Explantationskultur der Plazenta und unterstreicht damit die Bedeutung ausführbarer, dynamischer Ansätze, um die biologischen Funktionen der Plazenta zu untersuchen.  
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Kupper, Nadja Julia; BSc MSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Zellbiologie, Histologie und Embryologie
 UO 094 202 PhD-Studium (Doctor of Philosophy); Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Huppertz, Berthold; Univ.-Prof. Dr.rer.nat.
  Gauster, Martin; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag.rer.nat. Dr.scient.med.
  Mayer-Pickel, Karoline Ilse; Univ. FÄ Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Heitzer, Ellen; Assoz. Prof. Mag. Dr.rer.nat.