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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Effekt von mütterlichen Thrombozyten auf Trophoblastzellen  
 Bereits in der frühen Schwangerschaft wird die gesunde Entwicklung der Plazenta und des Fetus durch eine Reihe an komplexen und streng regulierten Prozessen gewährleistet. Trophoblastzellen besitzen die Fähigkeit sich entsprechend ihrer Funktion an der fetalen-maternalen Schnittstelle zu unterschiedlichen Subtypen zu differenzieren. Invasive Trophoblastzellen wandern als extravillöse Trophoblasten in die mütterlichen uterinen Arterien ein um diese zu verschließen und somit den mütterlichen Blutfluss in den intervillösen Raum in den ersten Wochen der Schwangerschaft zu verhindern. Ein Ultrafiltrat aus mütterlichem Blutplasma gewährleistet in dieser Zeit die Versorgung des embryonalen Gewebes.
Immunhistochemische Analysen von Plazentagewebe aus dem ersten Trimenon konnten bereits in sehr frühen Schwangerschaftswochen adhärente mütterliche Thrombozyten im intervillösen Raum nachweisen. Mütterliche Thrombozyten könnten in diesem frühen Stadium der Schwangerschaft durch winzige Kanäle in Trophoblast-Plugs, welche beginnen sich aufzulösen, in den intervillösen Raum gelangen. Durch Aktivierung der Thrombozyten kommt es zur Ausschüttung von verschiedenen inflammatorischen Mediatoren in den intervillösen Raum, was unter anderem die Entwicklung der Plazenta in der frühen Schwangerschaft beeinflussen kann. Darüber hinaus wird eine erhöhte Adhärenz und daher auch eine erhöhte Aktivierung der Thrombozyten vermehrt mit Schwangerschaftspathologien, wie der Präeklampsie, in Verbindung gebracht.
Um den Einfluss von Thrombozytenfaktoren auf die Differenzierung von villösen Trophoblastzellen zu untersuchen, wurde villöses Plazentagewebe aus dem ersten Trimenon und die Trophoblast-Zelllinie BeWo mit Thrombozytenfaktoren inkubiert und anschließend auf Genexpressions- als auch auf Proteinebene, mit immunohistochemischen Methoden und mit der Hilfe von Elektronenmikroskopie, analysiert. Die Expression und Synthese der beta-Untereinheit des Schwangerschaftshormons humanes Choriongonadotropin (hCG) wurde durch die Thrombozytenfaktoren signifikant verringert. Des Weiteren konnten wir zeigen, dass trotz der Verringerung der hCG Synthese, die biochemische und morphologische Differenzierung der Trophoblastzellen per se nicht beeinflusst wurde. Smad3 und sein Downstream-Target Plasminogen Aktivator Inhibitor (PAI)-1 wurden stark von den Thrombozytenfaktoren aktiviert. Durch die Verwendung von TGF-β/Smad Inhibitoren und eines Inhibitors für den Co-Aktivator Komplex CBP/p300, konnte die Interferenz des cAMP/CREB Signalwegs, welcher während der Differenzierung hochreguliert ist, mit dem aktivierten Smad-Signalweg nachgewiesen werden. Zusammenfassend konnte der Einfluss von Thrombozytenfaktoren auf die Entwicklung und den Metabolismus des villösen Trophoblasten in der frühen Schwangerschaft gezeigt und somit die Rolle aktivierter Plättchen in der frühen plazentaren Entwicklung näher erklärt werden.
 
   
 
 2020  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Forstner, Desiree; BSc MSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Zellbiologie, Histologie und Embryologie
 UO 094 202 PhD-Studium (Doctor of Philosophy); Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Gauster, Martin; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag.rer.nat. Dr.scient.med.
  Huppertz, Berthold; Univ.-Prof. Dr.rer.nat.
  Heinemann, Akos; Univ.-Prof. Dr.med.univ.