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Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die Rolle des G-Protein-gekoppelten Rezeptors 55 in humanen, plazentaren Endothelzellen  
 Im menschlichen Körper spielt das sogenannte Endocannbinoidsystem (ECS) eine große Rolle in verschiedensten Geweben und bei den vielfältigsten Vorgängen. Grundsätzlich besteht das ECS aus den beiden klassischen Rezeptoren CB1 und CB2 und deren Liganden. Beide Rezeptoren sind – wie auch der GPR55 – G-Protein-gekoppelte Rezeptoren. Diese membranständigen Rezeptoren nehmen extrazelluläre Signale wahr und leiten diese ins Innere der Zelle weiter, damit diese entsprechend reagieren kann. Auch wenn GPR55 von Endocannabinoiden teilweise aktiviert werden kann, hat sich doch im Laufe der Zeit das Lysophospholipid L-α-Lysophosphatidylinositol (LPI) als sein wichtigster Agonist herauskristallisiert. Sowohl GPR55 als auch LPI nehmen einige wichtige Rollen im menschlichen Körper wahr, das Wissen um ihre konkreten Aufgaben rund um die Schwangerschaft und die Entwicklung der humanen Plazenta ist jedoch begrenzt. Aufgrund dessen have ich meinen Fokus auf diese Thematik gerichtet und mich mit dieser Arbeit der Aufgabe gewidmet, die Expression von GPR55 in der humanen Plazenta im Vergleich zu weiteren menschlichen Geweben zu analysieren und zusätzlich den Rezeptor zu lokalisieren und seine Expression im Plazentagewebe im Laufe der Schwangerschaft zu untersuchen.
Bei der Analyse der Genexpression via qPCR zeigte sich, dass GPR55 in Plazentagewebe verhältnismäßig gering exprimiert ist, wenn man mit Milz und Lunge vergleicht, die die beiden Organen mit der höchsten Expression darstellen. Die Expression steigt im Laufe der Schwangerschaft an, was sich mit einer 5.8-fach höheren Rezeptorexpression in reifem Plazentagewebe - verglichen mit Gewebe aus dem ersten Trimenon – niederschlägt. Bei der Lokalisierung des Rezeptors durch Immunhistochemie (IHC) zeigte sich deutlich, dass GPR55 einzig an plazentaren Endothelzellen exprimiert wird. Dieses Ergebnis konnte auch durch Expressionsanalysen an isolierten, primären plazentaren Endothelzellen (PAEC und PVEC) bestätigt werden. Interessanterweise war die Expression an kleinen Gefäßen unter der Trophoblastschicht am deutlichsten, während größere Arterien und Venen unterschiedliche Expressionsmuster zeigten. Die Blutgefäße der Nabelschnur zeigten nur eine sehr schwache IHC-Färbung mit dem GPR55-Antikörper. Da primäre plazentare Endothelzellen eine deutliche GPR55-Expression zeigten, wurden diese Zellen für Zellkulturexperimente verwendet, um damit den Einfluss des Liganden LPI auf die Funktion von Endothelzellen zu erforschen. Es zeigte sich, dass LPI bei einer Konzentration von 1 µM einen deutlichen Einfluss auf die Migration von Endothelzellen venösen, nicht aber arteriellen Ursprungs aufweist. Dieser LPI-induzierte Effekt konnte durch den GPR55-Antagonisten O-1918 teilweise reduziert werden, was mich zu der Schlussfolgerung führte, dass das GPR55-LPI-System eine maßgebliche Rolle in der Funktion von plazentaren, venösen Endothelzellen spielen könnte.  
 G-Protein-gekoppelter Rezeptor 55, humane Plazenta, Endothelzellen  
 
 2015  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Kremshofer, Julia; Mag.rer.nat.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Zellbiologie, Histologie und Embryologie
 UO 094 202 PhD-Studium (Doctor of Philosophy); Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Gauster, Martin; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Mag.rer.nat. Dr.scient.med.
  Huppertz, Berthold; Univ.-Prof. Dr.rer.nat.
  Schicho, Rudolf; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.
  Markert, Udo ; Prof. Dr. med
  Pollheimer, Jürgen; Univ.Lektor Ass.Prof. Mag. Dr.