| Hintergrund: Einzelne zirkulierende Tumorzellen (CTCs) oder zirkulierende Tumormikroemboli (CTM) sind potentielle Biomarker des Nierenzellkarzinoms (RCC), allerdings sind Studien über CTCs/CTMs in RCC rar. Das Ziel dieser Dissertation war es, eine neue Blutfiltrationstechnik zu evaluieren, die geeignet ist für die zytomorphologische Klassifizierung, immunozytochemische und molekulare Charakterisierung von gefilterten, so genannten „zirkulierenden nicht hämatologischen Zellen (CNHC)“ – vermeintliche CTCs/CTMs – in PatientInnen mit RCC.
Methoden: Blut von 40 PatientInnen mit Nierentumoren wurde ScreenCell®- Filtrationen unterzogen. CNHCs wurden basierend auf zytomorphologischen Kriterien klassifiziert. Immunozytochemische Analysen mit Antikörpern gegen CD45, CD31 und Carboanhydrase IX (CAIX, ein RCC Marker) wurden durchgeführt. DNA von ausgewählten CNHCs und den entsprechenden Primärtumoren wurde mittels Array-CGH analysiert.
Ergebnisse: CNHC-Cluster mit malignen oder unsicher malignen zytomorphologischen Merkmalen – vermeintliche CTMs – waren negativ für CD45, positiv für CD31, während nur 6% CAIX positiv waren. Array-CGH offenbarte, dass 83% der malignen und unsicher malignen Zellen ein balanciertes Genom beinhalteten, wohingegen nur 17% genomische Veränderungen aufwiesen, welche nicht mit den Aberrationen der Primärtumore übereinstimmten. Vermeintliche einzelne CTCs waren negativ für CD45, 33% waren positiv für CD31 und 56% waren positiv für CAIX.
Schlussfolgerungen: Die Mehrzahl der CNHC-Cluster, vermeintliche CTMs, die mittels der ScreenCell® -Filtration isoliert wurden, ist möglicherweise endothelialen Ursprungs. Morphologische Kriterien scheinen unzureichend zu sein, um maligne von nicht malignen zirkulierenden Zellen bei PatientInnen mit Nierenzellkarzinom zu unterscheiden.
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