Medizinische Universität Graz

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Bibliografische Informationen

Titel

Effekt von nahrungsergänzenden Präparaten auf Stürze sowie sturzbedingte Folgen in der Akut- und Langzeitpflege − ein Rapid Review

Kurzfassung

Hintergrund: Stürze erwachsener Personen verursachen eine erhebliche Morbidität und Mortalität, sie bedeuten daher für das Gesundheitssystem eine enorme Belastung. Der Körper benötigt unterschiedliche Nährstoffe, um Funktionen aufrecht erhalten zu können. Da viele Sturzrisikofaktoren direkt oder indirekt mit der Nahrung/Ernährung in Verbindung stehen, lässt sich vermuten, dass auch die Einnahme nahrungsergänzender Präparate Auswirkungen auf Stürze und/oder Sturzfolgen haben. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Effekt von nahrungsergänzenden Präparaten auf Stürze und deren Folgen im Akut- und Langzeitpflegesetting darzustellen.

Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein Rapid Review, nach Empfehlungen des „Cochrane Review Guides“ durchgeführt. Es wurde eine systematische Literaturrecherche in diversen Datenbanken sowie eine Handsuche durchgeführt. Die Ergebnisse der Recherche, nach systematischen Übersichtsarbeiten von RCTs erforderten zwei Update-Recherchen nach RCTs zu spezifischen Nahrungsergänzungen. Die gefundenen Studien wurden nach vordefinierten Ein- und Ausschlusskriterien ausgewählt und mithilfe von kritischen Fragebögen bewertet. Bei statistisch ähnlichen Effektmaßen, wurden Metaanalysen durchgeführt.

Ergebnisse: Die inkludierte Literatur, welche aus neun systematischen Reviews, bestehend aus 22 relevanten RCTs und sechs weiteren RCTs bestand, ermöglichte einen Vergleich hinsichtlich des Effekts der Supplemente in Bezug auf den Sturz und dessen Auswirkungen. Hinsichtlich der Interventionen handelte es sich um die Gabe von Supplementen wie Vitamin D, Kalzium sowie proteinreiche Präparate. Ebenso wurde der Effekt in Bezug auf die Dosis der Präparate sowie die Kombination mit Sport und/oder Ernährungsanpassung untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass zum einen die Gabe von Kalzium und Vitamin D zu einer signifikanten Sturzreduktion führt (p < 0,0001; OR 0,72; 95 % CI 0.62,0.84), des Weiteren auch die Gabe von proteinreichen Präparaten in Kombination mit Vitamin D und Kalzium sowie einer Ernährungsanpassung (p < 0,00001; OR 0,78; 95 % CI 0.78, 0.86). Ebenso ist aufgrund der Kombination von Supplementen und körperlichem Training ein positiver Effekt hinsichtlich Stürze und deren Auswirkungen ersichtlich (p = 0,008).

Schlussfolgerung: Aus der aktuellen Literatur kann abgeleitet werden, dass zum einen die Gabe von proteinreichen Supplementen in Kombination mit körperlichem Training und einer Ernährungsanpassung sowie auch die Gabe von Kalzium mit Vitamin D signifikante Reduktion von Stürzen/Verletzungen erzielen. Um Empfehlungen aussprechen zu können, bedarf es weiterer Forschung mit dem Fokus auf Sturz und dessen Folgen, besonders im Hinblick auf die Kombination von Präparaten, Dosierung sowie weiterer Nährstoffpräparate, welche zur Sturzprävention dienen könnten.

Schlagwörter

Sturz, Sturzfolgen, Supplements, Krankenhaus, Langzeitpflege, Prävention, Rapid Review

Anzahl Seiten

Publikationsjahr

2024

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