| Budesonid, ein synthetisches Glucocorticoid, findet insbesondere in der Langzeitbehandlung von respiratorischen Erkrankungen wie Asthma bronchiale oder chronisch obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) in Form von pulmonaler Verabreichung Anwendung. Direkte Applikation an den Ort des Krankheitsgeschehens bietet den Vorteil eines schnellen Wirkungseintritts, einer Umgehung des First-Pass-Effekts und durch die erniedrigten systemischen Wirkstoffspiegel eine Reduktion etwaiger unerwünschter Wirkungen. Damit der Wirkstoff jedoch die terminalen Bronchiolen und Alveolen (im Folgenden „tiefe Atemwege“ genannt) erreichen kann, muss er zu einer Partikelgröße von unter 5 μm zerkleinert werden. In dieser Arbeit wurde Budesonid durch Sprühtrocknung und durch Prozessierung in einer Luftstrahlmühle modifiziert. Die gewonnenen Partikel wurden bezüglich Größe, Form, Festkörpereigenschaften sowie in ihrer Aufnahme in Zelllinien von Epithelzellen und Makrophagen sowie primären humanen Makrophagen und Permeationsfähigkeit durch einen zellulären Monolayer verglichen. Zur Testung der aerodynamischen Eigenschaften sowie des Löslichkeitsprozesses wurden die Partikel an Laktose als Carrier gebunden (sog. inhalative Mischung). Die inhalativen Mischungen wurden mithilfe eines „Next Generation Impactor“ (NGI) in Partikelfraktionen verschiedener Größe aufgetrennt und die Fraktion < 5 μm in simulierter Lungenflüssigkeit inkubiert. Sprühgetrocknetes, vorwiegend amorphes Budesonid zeichnete sich durch eine glatte Oberfläche und kugelähnliche Form aus, während kristalline, gemahlene Budesonidpartikel eher durch stabförmige, irreguläre Oberflächen und Formen gekennzeichnet waren. Gemahlenes Budesonid wurde von allen getesteten Zelllinien zu einem geringeren Ausmaß aufgenommen, wobei der Unterschied nur für primäre humane Makrophagen signifikant war. Es wurde auch langsamer durch einen zellulären Monolayer transportiert als das sprühgetrocknete. Der Löslichkeitsprozess zeigte ein leicht unterschiedliches Muster und der Unterschied des aerodynamischen Verhaltes erwies sich als statistisch signifikant. Die „Feinpartikelfraktion“ (FPF), der Teil des Wirkstoffes, der die Teile des NGI erreicht, die die tiefen Atemwege repräsentieren, war für die inhalative Mischung mit gemahlenem Budesonid signifikant höher als für die Mischung mit dem sprühgetrockneten Wirkstoff. |