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Bibliografische Informationen
 Linezolid-Resistente Enterokokken: Risikofaktoren und Klinischer Impact  
 Hintergrund:

PatientInnen mit febriler Neutropenie erhalten Linezolid im Rahmen einer Second-Line-Therapie am Universitätsklinikum Graz. Trotz der niedrigen Prävalenz von Linezolid-resistenten Enterokokken in internationalen Resistenz-Surveillance-Programmen, verzeichneten wir einen Anstieg der Linezolid-Resistenz an unserer Klinik. Ziel dieser Studie war die Identifikation des Resistenzmechanismus sowie die Ermittlung von Risikofaktoren für die Akquisition Linezolid-resistenter Enterokokken und des klinischen Impacts.

Methoden:

Die Durchführung der Studie erfolgte im Bereich der Inneren Medizin, Abteilung für Hämatologie und der Sektion für Infektiologie und Tropenmedizin, Medizinische Universität Graz.
Im Zeitraum von 1.Jänner 2008 bis 31.März 2014 wurden alle hämatologischen PatientInnen, welche eine Kolonisation oder Infektion mit E. faecium zeigten, in die Studie eingeschlossen.
Eine retrospektive Datenauswertung von elektronischen PatientInnendaten und Krankengeschichten ermöglichte einen Vergleich von PatientInnen mit Linezolid-resistentem E. faecium (LRE; N=57) und PatientInnen mit Linezolid-empfindlichem E. faecium derselben Station und desselben Zeitraums. Die Bestimmung von Resistenzmechanismen erfolgte mittels PCR an der Antimicrobial Resistance and Healthcare Associated Infections Reference Unit, Public Health England. Daten zum institutionellen Antibiotikaverbrauch erhielten wir von unserer Krankenhausapotheke.


Resultate:

Alle getesteten LRE-Isolate zeigten heterozygote G2576T Mutationen in der 23S rRNA; eine plasmid-mediierte Resistenz über das cfr-Gen konnte ausgeschlossen werden. PatientInnen mit LSE und LRE wiesen keine statistisch signifikanten Unterschiede in Bezug auf Alter, Grunderkrankungen, Erhalt einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation, Komorbiditäten, Dauer der Neutropenie, vorangegangene Hospitalisierungen, Dauer des stationären Aufenthalts, Hospitalsterblichkeit und 1-Jahres-Überlebensrate auf.
Statistisch signifikante Faktoren für LRE-Infektionen umfassen vorangegangene Linezolid- (Chi square p<0,0001), Cefepim- (p=0,031) und Piperacillin/Tazobactam-Therapien (p=0,031).
Die Verabreichung von Trimethoprim/Sulfamethoxazol zeigte eine signifikante Risikoreduktion für LRE (p=0,001).
Risikofaktoren für die Akquisition invasiver LRE-Infektionen inkludieren Alter (T-test p=0,018), Dauer der Neutropenie (T-test p=0,001), Dauer der Linezolid-Therapie (T-test p=0,016) und die Anzahl der LRE-Nachweise (Mann-Whitney U-test p=0,007).

Zusammenfassung:

Wir identifizierten vorangegangene Linezolid-Therapie als signifikanten Risikofaktor für die Akquisition Linezolid-resistenter Enterokokken, unabhängig von Behandlungsdauer und Anzahl an Linezolidexpositionen. Weitere Risikiofaktoren inkludieren vorangegangene Cefepim- und Piperacillin/Tazobactam-Therapie. In Bezug auf stationäre Aufenthaltsdauer und kumulatives Überleben konnte kein statistischer Unterschied zwischen PatientInnen mit LSE und LRE gefunden werden.
 
   
 
 2017  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Wunsch, Stefanie
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Krause, Robert; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Valentin, Thomas; Dr.