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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Der diagnostische Stellenwert & die Utilität der Anti-HMGCR- sowie Anti-cN1A-Autoantikörpertestung mittels Line-Immunoassay für den klinischen Alltag: Eine retrospektive Studie  
 Theoretischer Hintergrund: Obgleich das Screening auf das Vorliegen von Myositis-spezifischen Antikörpern (MSA), zu welchen laut dem aktuellen Stand der Forschung auch der in der vorliegenden Diagnosestudie berücksichtigte Anti-HMGCR- bzw. Anti-cN1A-Autoantikörper zählt, mittels Line-Immunoassay (LIA), im Klinikalltag im Setting einer nied-rigen Vortestwahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Myositis, häufig erfolgt bzw. die Anwendung dessen als primär diagnostisches Tool im Kontext einer lediglich suspizierten Idiopathisch inflammatorischen Myopathie (IIM) bereits international gängige Praxis zu sein scheint, sind die tatsächliche Utilität der LIA-Testung auf das Vorliegen dieser beiden Myo-sitisautoantikörper für die Diagnosestellung dieser Erkrankung im Klinikalltag und deren diagnostischer Stellenwert noch unklar.



Materialien & Methoden: Im Zuge dieser retrospektiven Datenanalyse wurden die klinisch gestellten Diagnosen von Individuen, deren Sera mittels LIA (EUROLINE® Autoimmune Inflammatorische Myopathien 16 Ag et cN-1A et HMGCR (IgG); Euroimmun, Lübeck, Deutschland) auf die Präsenz von Anti-HMGCR- bzw. Anti-cN1A-Autoantikörpern getestet wurden, aus deren elektronischen Krankenakten – als Goldstandard zur Berechnung der kli-nischen Sensitivität und Spezifität der beiden Antikörper – entnommen. Additiv wurden so-wohl deren positive und negative Likelihood-Quotienten (LQ) als auch deren negative (NPV) und positive Vorhersagewerte (PPV) für das tatsächliche Vorliegen einer IIM be-rechnet, um primär darauf basierend Aussagen über die Utilität dieser Testung für die Diag-nosestellung einer IIM treffen zu können.



Ergebnisse: 1.910 Sera wurden im Immunologielabor des Grazer Universitätsklinikums im Zeitraum von Oktober 2020 bis Oktober 2021 auf das Vorliegen dieser beiden Autoantikör-per getestet. Schlussendlich standen die klinischen Daten von 1.076 Personen, deren elektro-nische Krankenakten einen ausreichenden Datengehalt aufwiesen, zur weiteren statistischen Datenanalyse zur Verfügung. 987 Personen, worunter sich 44 IIM-Patienten und -Patientinnen befanden, wurden mittels LIA negativ auf das Vorliegen dieser beiden Autoan-tikörper getestet, wohingegen in Summe 89 Individuen, worunter sich 17 Personen mit der klinisch gestellten Diagnose einer IIM befanden, entweder eine Anti-HMGCR- oder eine Anti-cN1A-Autoantikörperpositivität aufwiesen. Der PPV des Anti-HMGCR-Autoantikörpers für das Vorliegen einer IIM lag, bei einer klinischen Spezifität von 96.85 % und einer klinischen Sensitivität von 18.03 %, bei 25.58 %. Der PPV des Anti-cN1A-Autoantikörpers  

für das Vorliegen dieser Erkrankung wiederum beträgt, bei einer klinischen Spezifität von 96.06 % und einer klinischen Sensitivität von 9.84 %, lediglich 13.04 %. Anhand von Re-ceiver Operating Characteristic (ROC)-Analysen konnten neue, potenziell künftig im Klinik-alltag anwendbare Signalintensitätsschwellenwerte für die Definition einer Anti-HMGCR- bzw. Anti-cN1A-Autoantikörperpositivität identifiziert werden. Hierdurch konnte die Anzahl inkorrekt positiver Testresultate reduziert und der PPV des Anti-HMGCR-Autoantikörpers für das Vorliegen der Erkrankung bei gleichbleibender klinischer Sensitivität, auf 42.30 % sowie jener des Anti-cN1A-Autoantikörpers auf 17.10 % erhöht werden.



Schlussfolgerung: Zumal die Nutzung des MSA-Screenings mittels LIA als Diagnostiktool – im Setting einer niedrigen Vortestwahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer IIM – eine basierend auf den Resultaten der vorliegenden Diplomarbeit bereits weitverbreitete Praxis zu sein scheint, sollten sich Kliniker und Klinikerinnen vor allem darüber im Klaren sein, dass die alltägliche Anwendung der Anti-HMGCR- bzw. Anti-cN1A-Autoantikörpertestung mittels LIA in eben diesem Kontext in niedrigen PPVs für diese Autoantikörper resultiert. Dies wiederum limitiert die Utilität einer solchen Testung auf das Vorliegen der beiden Antikörper für die Diagnosestellung einer IIM bzw. für den klinischen Alltag.



Schlüsselwörter: Anti-cN1A-Autoantikörper, Anti-HMGCR-Autoantikörper, diagnostischer Nutzen, Idiopathisch inflammatorische Myopathie, Line-Immunoassay, Real-Life-Stichprobe

 
   
 
 2025  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Sarcevic, Katarina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Stradner, Martin Helmut; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  D'Orazio, Monica; Dr. med. univ.