| Arterieller Bluthochdruck ist einer der Hauptrisikofaktoren für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, die in Österreich die häufigste Todesursache, noch vor bösartigen Neu-bildungen und Erkrankungen der Atmungsorgane sind.[1] Der primäre Hyperaldosteronismus, auch bekannt als Conn-Syndrom, ist charakterisiert durch eine überschießende, weitgehend autonome Produktion des Mineralokortikoids Aldosteron und hat laut neuester Studienlage eine Prävalenz von 5-10% bei PatientInnen mit arteriellem Hypertonus. Die Aldosteron zu Renin Ratio ist der empfohlene Screeningtest für den primären Hyper-aldosteronismus, aber es gibt nur limitierte prospektive Studiendaten über die Sensitivität und Spezifität dieses Tests. Daher wurde die diagnostische Genauigkeit und somit Aussa-gekraft der Aldosteron zu Renin Ratio in der GECOH (The Graz Endocrine Causes of Hyper-tension) – Studie evaluiert. In dieser prospektiven Studie wurden 400 Bluthochdruckpati-entInnen eingeschlossen, die am LKH-Univ. Klinikum Graz auf endokrinen Hypertonus mittels Aldosteron zu Renin Ratio (AARR von ≥ 3.7 ng/dL/μU/mL und Plasma Aldosteron Konzentration von ≥ 9 ng/dL als Grenzwert) und Kochsalz-Belastungstest gescreent wur-den. Der primäre Studienendpunkt war die receiver operating characteristic (ROC) Kurve der Aldosteron zu Renin Ratio für die Diagnostik des primären Hyperaldosteronismus. Ausrei-chende Studiendaten zur Analyse des primären Endpunktes waren bei 382 PatientInnen vorhanden, wobei ein primärer Hyperaldosteronismus bei 18 PatientInnen (4,7%) diag-nostiziert wurde. Die Fläche unter der ROC Kurve war 0,973 (95% Konfidenzintervall [KI]: 0,956 bis 0,990). Sensitivität und Spezifität für eine positive Aldosteron zu Renin Ratio bei der Diagnostik des primären Hyperaldosteronismus war 100% (95% KI: 81,5 bis 100) und 89,6% (95% KI: 86 bis 92,5). Als Schlussfolgerung kann festgehalten werden, dass die Aldosteron zu Renin Ratio eine gute diagnostische Genauigkeit in der Diagnosestellung des primären Hyperaldosteronis-mus hat. |