| Einleitung: Zunehmende Evidenz deutet auf eine Assoziation zwischen erhöhten Parathormonkonzentrationen und gesteigertem kardiovaskulären Risiko hin. Die zugrunde liegenden Mechanismen der bei PatientInnen mit primärem Hyperparathyreoidismus gehäuft auftretenden kardiovaskulären Beeinträchtigungen sind jedoch noch immer unklar. In dieser Studie werden daher Assoziationen zwischen der Parathormonkonzentration und verschiedenen kardiovaskulären Surrogatparametern bei PatientInnen mit einem primären Hyperparathyreoidismus untersucht. Methoden und Ergebnisse: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Baseline-Daten der randomisierten, doppelblinden, Plazebo-kontrollierten “Effect of Eplerenone on Parathyroid Hormone Levels in Patients with Primary Hyperparathyroidism” (EPATH) Studie. Eingeschlossen wurden PatientInnen, die gemäß internationalen Richtlinien mit primärem Hyperparathyreoidismus diagnostiziert wurden und mind. 18 Jahre alt waren. Es erfolgte eine standardisierte Nüchtern-Blutabnahme am Morgen, sowie eine 24h-Blutdruckmessung, welche mit einem validierten Gerät (Mobil O Graph, I.E.M., Stolberg, Deutschland) durchgeführt wurde. Unsere Analyse umfasste 155 TeilnehmerInnen (78,7% weiblich, 21,3% männlich; Gruppe 1) mit einem mittleren Alter von 67,4 (+/- 10,3) Jahren. Die Parathormonkonzentration (Median) lag bei 99 (IQR 82-125) pg/ml. Für eine zweite Analyse wurden PatientInnen, die Cinacalcet einnahmen, ausgeschlossen (Gruppe 2). Der weitere Ausschluss von PatientInnen, die PTH-modifizierende Medikamente (ACE-Hemmer, AT1-Blocker, MR-Antagonisten, Thiazid-, sowie Schleifendiuretika) regelmäßig einnahmen, führte zur Bildung einer dritten Gruppe. In der multivariaten linearen Regressionsanalyse adjustierten wir für Alter, Geschlecht, Body Mass Index, HbA1c, antihypertensive Medikation, Serum-Kalzium, Serum-Cholesterol, die glomeruläre Filtrationsrate, sowie für den Blutdruck. Parathormon zeigte sich in Gruppe 3 als starke Determinante der mittleren 24h-Pulswellengeschwindigkeit, der Nacht-Pulswellengeschwindigkeit, sowie des systolischen Nachtblutdruckes. In den Gruppen 1 und 2 stellte sich keine Assoziation dar. Diskussion: In einer ausgewählten Kohorte aus PatientInnen mit primärem Hyperparathyreoidismus zeigte sich ein Zusammenhang zwischen dem Plasmaparathormonspiegel und der Pulswellengeschwindigkeit einerseits, sowie des systolischen Nachtblutdruckes andererseits. Unsere Daten unterstützen die Auffassung, dass die vaskuläre Funktion durch PTH beeinflusst wird. Für die Beurteilung modulatorischer Effekte auf das Gefäßsystem bei Patienten mit PTH-Überschuss sollten weitere klinische und experimentelle Studien durchgeführt werden. |