| EINLEITUNG: Im Jahr 2014 ist science-fiction Teil unseres täglichen Lebens geworden. Diese Diplomarbeit soll den Zusammenhang zwischen science-fiction und medizinischer Wissenschaft erläutern, mit besonderem Augenmerk auf das Fachgebiet der Orthopädie. Aufgabe der Wissenschaft ist es, Prozesse mit Hilfe von Beobachtung und Experimenten zu erklären. So entstehen Modelle der Wirklichkeit. Science-fiction projiziert diese Erkenntnisse in die Zukunft. Um unseren Wissensdurst zu stillen müssen angestaubte Ideen überarbeitet werden. Antriebskraft war die Tatsache, dass einige fiktive Ideen bereits Realität geworden sind. Vorausschauend kann gesagt werden, dass auch die fantastischsten Entwicklungen Anstoß für wissenschaftliche Forschung sein können.
MATERIAL UND METHODEN: Da sich nur wenige Arbeiten mit dem oben genannten Zusammenhang beschäftigen mussten zuerst science-fiction Ideen gefunden werden, die in einem orthopädischen Zusammenhang stehen. Zur Ideensammlung wurden science-fiction-Fans in einem Forum hinzugezogen. Die Quellen mussten wissenschaftlich evaluiert werden. Dazu wurde auf PubMed und mittels google-Suche nach den Entwicklungen gesucht. Ein- beziehungsweise Ausschlusskriterien wurden für jedes Schlagwort neu definiert. Da einige Errungenschaften so aktuell waren, dass es noch keine wissenschaftlichen Arbeiten dazu gab, wurden sowohl Zeitungen und Zeitschriften, als auch Reportagen und Dokumentationen zur Materialgewinnung hinzugezogen.
ERGEBNISSE: Viele Ideen und Entwicklungen existierten in science-fiction, bevor sie zum medizinischen Faktum wurden. Ausnahmen sind die Verwendung von Autotransplantaten, und die Erfindung von Prothesen. Meist dient science-fiction jedoch als Vorlage. Beispielhaft ist die Entwicklung von 3D-Druckern, mit deren Hilfe in 2012 ein Unterkiefer aus Titan produziert werden konnte. Die Idee basiert auf dem Roman Cantata 140 (1964). Auch die Entwicklung von Knochen-Kit hat ihren Ursprung in einer 1962 entstandenen science-fiction Geschichte. Anzüge, wie der von Batman (comics 1939 – Gegenwart), inspirierten Elektroingenieure 2012 ein Exoskelett zu bauen. Revolutionär sollte 1980 in der Orthopädie die Einführung eines Roboters namens ROBODOC werden. Die Vorlage liefert Larry Niven in Form seinem Roman Ringworld, 1970.
DIKUSSION: Auf den ersten Blick mag der Vergleich von science-fiction mit medizinischer Wissenschaft absurd erscheinen. Die Tatsache, dass einige alltägliche Technologien ihren Ursprung in science-fiction haben beweist jedoch, dass es sich lohnt hellhörig zu werden. Die Hypothese, dass science-fiction einen Einfluss auf die Wissenschaft hat konnte also bestätigt werden. Der Fortschritt im 21. Jahrhundert ist unaufhaltsam. Science-fiction kann eine Quelle für neue Denkansätze sein, indem bereits existierende Ideen weiter gedacht und in die Zukunft projiziert werden. Neue Technologien ermöglichen das Undenkbare. Schlussendlich gilt es noch, unsere Ängste zu überkommen und uns bewusst zu werden, dass am Ende jeder Maßnahme immer ein Mensch steht, der die Verantwortung trägt. |