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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Physikalische, chemische und praktische Eigenschaften offener Mischsysteme für PMMA-Knochenzemente  
 Einleitung Knochenzemente auf Basis von Polymethylmethacrylat (PMMA) werden seit Jahrzehnten erfolgreich in der Orthopädie und Unfallchirurgie eingesetzt. Nur einige wenige Studien berichten über Monomerdämpfe beim Herstellen von PMMA Knochenzementen. MMA ist bekannt für seine allergisierenden und toxischen Eigenschaften. Aus diesem Grund wurden für eine großtechnische Nutzung bzw. Verwendung von MMA strenge gesetzlich vorgeschriebene Arbeitsplatzgrenzwerte (MAK) festgelegt. Eine Verwendung von Vakuummischsystemen für PMMA-Zemente im Operationssaal im Vergleich zur klassischen Schalen-methode führte bereits zu einer signifikanten Reduzierung von MMA Konzentrationen. Ziel dieser Arbeit war, zwei bislang nicht gegeneinander getestete handelsübliche Mischsysteme vergleichend auf MMA Dichtigkeit während des Anmischvorgangs und nach der Austreibung des Zementes zu testen und zusätzlich Faktoren zu erfassen, die die MMA Konzentration im OP beeinflussen können. Methoden Es wurden zwei aktuelle Mischsysteme getestet (Palamix® und Optivac®). Als PMMA-Zement wurde handelsüblicher Palacos®R verwendet. Standardisierte Anmischversuche erfolgten sowohl im Labor (in vitro) als auch im OP Saal (in-vivo). Knochenzementzubereitung wurde von einem erfahrenen Anwender beider in der Studie verwendeten Mischsysteme durchgeführt. Es wurden dabei analog anderer Untersuchungen auf ein in-vivo ähnliches Model zurückgegriffen, wobei das Messgerät mit seinem Saugschlauch in Kinnhöhe des Anwenders positioniert war. Freigesetztes, in der Umgebungsluft vorhandenes MMA wurde mittels Photo-Ionisation Detektor Gerät (MiniRAE® 3000) jede Sekunde für die Dauer von 3 Minuten quantifiziert. Ergebnisse Signifikante Unterschiede in Hinsicht auf MMA Konzentration wurden in Abhängigkeit vom Lüftungssystem bzw. Luftstrom beobachtet. Dabei wurden höchste MMA-Werte in einer unkontrollierten Luftbewegungsumgebung im Labor gemessen, und sehr niedrige Konzentrationen im OP Saal unter aktiven Laminar-airflow Lüftungssystem. Generell konnten keine signifikante Unterschiede zwischen den beiden untersuchten Mischsysteme in Hinsicht auf MMA Dichtigkeit beobachtet werden. Alle gemessenen MMA-Konzentrationen waren sehr niedrig (0.1 - 20 ppm/3 min) und erreichten nie auch nur annähernd Werte der gesetzlich vorgeschriebenen maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK) von 50 ppm/8h. Diskussion Die Verwendung handelsüblicher Mischsysteme bei der Herstellung des PMMA-Zementes unter OP-Bedingungen kann eine MMA-Abgabe in die OP-Luft nicht vollständig verhindern. Den weitaus größeren Einfluss auf die MMA Konzentration in der Atmungsluft hat offenbar das Lüftungssystem und hier die exakte und kontrollierte Luftführung. Empfehlenswert für extrem niedrige MMA-Konzentrationen bzw. dessen Wahrnehmung durch das OP-Personal ist ein Anmischen des PMMA-Zementes unter Laminar-airflow bei gleichzeitiger Positionierung gegenüber der Luftauslässe. Auf diese Weise können MMA-Moleküle direkt über den vom Personal wegführenden Luftstrom abgeführt werden.  
   
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 2013  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Jelecevic, Jasmin
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kühn, Klaus-Dieter; Univ.-Prof. Dr.rer.nat.
  Leithner, Andreas; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.