| Fragestellung: Osteosarkome stellen die häufigsten malignen Knochentumoren mit einer Inzidenz von 4-5/1 000 000 dar. Während Campanacci angibt, die meisten Osteosarkome würden im Jugendalter entstehen und Osteosarkome über dem 40.Lebensjahr wären fast ausschließlich sekundäre Sarkome, berichten Okada et al. und Huvos et al. von einem Anstieg der Inzidenz primärer Osteosarkome in der sechsten und siebten Lebensdekade. Die bisherigen Studien legen ihren Schwerpunkt auf primäre Osteosarkome über dem 40. Lebensjahr. Das Ziel der vorliegenden retrospektiven Arbeit war eine Analyse aller an unserem Institut aufgrund eines Osteosarkoms operierten über 60 jährigen Patienten.
Methodik: Zwischen Februar 1998 und Oktober 2008 wurden 64 Patienten (40 Männer, 24 Frauen) mit einem durchschnittlichen Alter von 29 Jahren (Spannweite 75, 7 82) aufgrund eines primären Osteosarkoms an unserer Abteilung behandelt. Von der Analyse ausgeschlossen wurde eine Patientin mit Endometriumkarzinom und erhaltener Radiotherapie wegen der sekundäre Genese ihres Osteosarkoms und ein Patient wegen Bestrahlung eines Mb. Hodgin. Sieben Patienten (zwei Männer, fünf Frauen) waren beim Zeitpunkt der Diagnose über 60 Jahre alt. Zwei davon waren extraskelettale Osteosarkome.
Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Analyse waren zwei der sieben Patienten an der Grunderkrankung und Marasmus verstorben (8 und 101 Monate nach Diagnose). Fünf Patienten waren am Leben mit einem Follow- up von 3, 8, 21, 29 und 112 Monaten. Drei der sieben Osteosarkome wurden bei erster Vorstellung (radiologisch oder histologisch) fehldiagnostiziert, jedoch nur eines durch Marknagelung auswärts fehlbehandelt. Unter den radiologischen Fehldiagnosen waren jeweils eine fibröse Dysplasie, eine solitäre Knochenzyste und eine durch Osteoporose bedingte Fraktur. Das Gesamtüberleben (erste Diagnose bis zum Ableben) bzw. Lost of Follow up der sieben Patienten unseres Institutes betrug 3, 8, 18, 21, 29, 101 und 112 Monate.
Schlussfolgerungen: Nach Aufarbeitung der Literatur von Campanacci [2], Huvos [3], Dahlin [14], Coventry [13], Stark [16] und der vorliegenden Arbeit ergibt sich bei 4132 primären Osteosarkomen des Knochens kein Anstieg der Inzidenz primärer Osteosarkome im Alter. Die Rate der Fehldiagnosen bei Osteosarkomen über dem 50. Lebensjahr beziffern Okada et al. mit über 23%. Jeon et al. geben bei den Osteosarkomen über dem 40. Lebensjahr über 39% an, wobei 7.7% als Fraktur, 7.7% als Riesenzelltumor, 5% als Infektion, 5% als Metastase und 2.5% als Myositis Ossificans fehldiagnostiziert wurden. Unsere Datenerhebung |