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Masterarbeit (wissenschaftlich) - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Monozyten-Throphoblast Interaktion an der maternofetalen Barriere  
 In dieser Masterarbeit wurde die Monozyten-Throphoblast Interaktion an der maternofetalen Barriere untersucht. Fraktalkin (CX3CL1) ist ein Chemokin, welches für seine doppelte Erscheinungsform, sowohl als Membran-gebundene als auch lösliche Form, bekannt ist. Die Membran-gebundene Form bewirkt die Adhäsion von Leukozyten an sowohl Endo- als auch Epithelzellen, während die lösliche Form durch Metalloproteinase induziertes Abspalten hervorgerufen wird und zur Aktivierung von Monozyten, natürlichen Killer Zellen und T-Zellen beiträgt.
In dieser Studie wurde mit der extravillösen Trophoblast Zelllinie SGHPL-4 gearbeitet. Extravillöse Trophoblasten wandern in die Dezidua ein und kleiden die uteroplazentaren Blutgefäße aus. Gearbeitet wurde mit zwei verschiedenen Versionen von SGHPL-4. SGHPL-4 CX3CL1 Zellen überexprimieren Fraktalkin, während die Kontrollzellen keine Überexpression zeigten.
Die Überexpression von CX3CL1 konnte mit Immuncytochemie (ICC) in einer gewissen Population von Zellen und auf Protein und RNA Ebene bestätigt werden.
Die Disintegrin und Metalloproteinasen (ADAMs) spalten die Membran-gebundene Form von Fraktalkin so, dass sie in die lösliche Form übergeht. Mit dem Metalloproteinase Inhibitor Batimastat wurde die Inhibierung der Spaltung der Membran-gebundenen Form in die lösliche Form nachgewiesen. Mit steigender Konzentration von Batimastat konnten ebenfalls steigende Konzentrationen der Membran-gebundenen Form und sinkende Konzentration der löslichen Form von Fraktalkin festgestellt werden.
Die Expression des Fraktalkin-Rezeptors CX3CR1 wurde ebenfalls in einer gewissen Anzahl von Zellen, sowohl in überexprimierenden als auch in Kontrollzellen, durch Immunocytochemie (ICC) und Western blot nachgewiesen.
Der erste Teil der Hypothese bestand darin, dass Fraktalkin die Adhäsion von Monozyten an Trophoblast Zellen erhöht. Dies konnte mit einem Adhäsionstest bestätigt werden, der ergab, dass die Adhäsion der Monozyten-Zellinie THP-1, welche den Fraktalin Rezeptor besaßen, bei SGHPL-4 CX3CL1 Zellen um das 2,4-fache höher war als bei den Kontrollzellen.
Der zweite Teil der Hypothese besagte, dass Fraktalkin Monozyten aktivieren würde. Dieser Teil der Hypothese sollte jedoch noch weiterer Forschung unterzogen werden, da die Interleukin Produktion sowohl bei SGHPL-4 CX3CL1 Zellen, als auch bei den THP-1 Zellen, welche im Kulturüberstand von SGHPL-4 Kontroll-Zellen inkubiert wurden, am höchsten war.
Dies legt nahe, dass Fraktalkin eine auto- oder parakrine Regulation auf die SGHPL-4 CX3CL1 Zellen haben könnte. Die hohe Interleukin Produktion der THP-1 Zellen im Kulturüberstand von SGHPL-4 Kontroll-Zellen ist jedoch unklar und muss noch weiter untersucht werden. In dem Kulturüberstand könnte sich ein bisher noch nicht genau definierter Faktor befinden, der die Interleukin Produktion der Monozyten-Zelllinie hochreguliert. Dieser Faktor sollte jedoch nicht im Kulturüberstand der SGHPL-4 CX3CL1 zu finden sein, beziehungsweise könnte durch Fraktalkin unterdrückt werden.
Da Fraktalkin in Schwangerschaftsstudien immer häufiger gefunden und untersucht wurde, scheinen weitere Untersuchungen nötig zu sein um Probleme während der Schwangerschaft besser zu verstehen.  
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Serbin, Jacqueline; BSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Zellbiologie, Histologie und Embryologie
 UF 066 866 Masterstudium; Biochemie und Molekulare Biomedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Gauster, Martin; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag.rer.nat. Dr.scient.med.
  Marsche, Gunther; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.
  Wadsack, Christian; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.